Religions Informationen
Betende Hände braucht unsere Zeit.
Carl Ischer
© Evangelische Brüder-Unität
Herrnhuter Brüdergemeine

Weitere Informationen finden sie hier.
   religiöse Stammbäume
    Ahnenreihe Jesu Christi


zurück

Die Ahnenreihe Jesu Christi
(von David bis Jesus nach Matthäus 1, 6 bis 17)

Wie schon erwähnt sind ab dem Söhnen des Davids zwei unterschiedliche Ahnenreihen Jesu in den beiden Evangelien verzeichnet.
Das Matthäusevangelium deckt sich weitestgehend mit dem apokryphen Buch „Die Schatzhöhle“.

Die Zitate aus dem Apokryph "Die Schatzhöhle sind aus der Onlineversion von Hans Zimmermann aus Görlitz  

Ich werde mich daher auch im Vergleich etwas an dieses apokryphe Buch halten.


 
Der Schreiber des Matthäusevangelium führt seine Ahnenreihe über den nächsten König von Israel, dem Salomo weiter. Dieser König war aus der Verbindung geboren, die mit einem Ehebruch und Mord begonnen hat.

Franz Julius Delitzsch (1813 – 1890) schreibt hierzu:

    „Die Geschichte kennt kaum ein größeres Beispiel der Wandlung blutroter Sünde in blendend Weiß, als die, dass aus der nachmaligen Ehe Davids und der Batseba Salomo, der gesegnete Könige hervorgegangen ist.“


שלמה„ (schelomo) 
„σολομων“ (Solomon) = Salomo bedeutet Reich an Frieden

Salomo ging nach Gibeon um zu opfern dabei hatte er Nachts einen Traum.

    Und der HERR erschien Salomo zu Gibeon im Traum des Nachts und Gott sprach: Bitte, was ich dir geben soll!
    (1. Könige 3, 5)

Da wünschte sich Salomo.

    So wollest du deinem Knecht ein gehorsames Herz geben, damit er dein Volk richten könne und verstehen, was gut und böse ist. Denn wer vermag dies dein mächtiges Volk zu richten?
    (1. Könige 3, 9)

Nach diesen bescheidenen Wunsch schenkte ihm Gott noch Reichtum hinzu. Viele weise Urteile werden von Salomo berichtet. Das bekannteste ist wohl das Urteil um den Sohn der beiden Huren.

Hintergrund: Der Sohn der einen Frau war wohl durch Unachtsamkeit gestorben. Als sie es merkte tauschte sie die beiden Kinder aus. Sie kamen vor Salomo und er sollte nun ein Urteil sprechen. Salomo ließ ein Schwert bringen und befahl, dass man das gesunde Kind teilen solle. Hier regte sich das Herz der Mutter und wollte das Kind lieber bei der anderen Frau lassen, als dass es getötet würde. Somit konnte Salomo die wahre Mutter erkennen.

Salomo baute auf einem benachbarten Bergrücken den Tempel Gottes in Jerusalem.

    Und Salomo fing an, das Haus des HERRN zu bauen in Jerusalem auf dem Berge Morija, wo der HERR seinem Vater David erschienen war, an der Stätte, die David auf der Tenne Araunas, des Jebusiters, zubereitet hatte.
    (2. Chronik 3, 1)

Das ist der Bergrücken wo Abraham seinen Sohn Isaak opfern sollte.

Prachtvoll wurde der Tempel eingeweiht und der Gottesdienst eingerichtet. Aber Salomo blieb nicht mit ganzem Herzen in den Wegen Gottes.

    Aber der König Salomo liebte viele ausländische Frauen: … An diesen hing Salomo mit Liebe. Und er hatte siebenhundert Hauptfrauen und dreihundert Nebenfrauen; und seine Frauen verleiteten sein Herz.
    (aus 1. Könige 11, 1 bis 3)

Mit den Frauen kam auch der Götzendienst ins Land.

    Und als er nun alt war, neigten seine Frauen sein Herz fremden Göttern zu, sodass sein Herz nicht ungeteilt bei dem HERRN, seinem Gott, war wie das Herz seines Vaters David.
    (1. Könige 11, 4)

    Damals baute Salomo eine Höhe dem Kemosch, dem gräulichen Götzen der Moabiter, auf dem Berge, der vor Jerusalem liegt, und dem Milkom, dem gräulichen Götzen der Ammoniter. Ebenso tat Salomo für alle seine ausländischen Frauen, die ihren Göttern räucherten und opferten.
    (1. Könige 11, 7 und 8)

Da missfiel dem Gott Israels.

    Der HERR aber wurde zornig über Salomo, dass er sein Herz von dem HERRN, dem Gott Israels, abgewandt hatte, der ihm zweimal erschienen war und ihm geboten hatte, dass er nicht andern Göttern nachwandelte. Er aber hatte nicht gehalten, was ihm der HERR geboten hatte. Darum sprach der HERR zu Salomo: Weil das bei dir geschehen ist und du meinen Bund und meine Gebote nicht gehalten hast, die ich dir geboten habe, so will ich das Königtum von dir reißen und einem deiner Großen geben. Doch zu deiner Zeit will ich das noch nicht tun um deines Vaters David willen, sondern aus der Hand deines Sohnes will ich's reißen. Doch will ich nicht das ganze Reich losreißen; "einen" Stamm will ich deinem Sohn lassen um Davids willen, meines Knechts, und um Jerusalems willen, das ich erwählt habe.
    (1. Könige 11, 9 bis 13)

Gott hielt sein Wort und erhielt das Königtum des David, allerdings ob der Sünde Salomos nur noch als kleineres der beiden neu entstandenen Reiche.

Die Namen der jüdischen Könige von Rehabeam bis Jeojachin erinnern an die bittere Trennung der beiden Reiche Juda und Israel. Wegen der beliebten Anordnung der heiligen Siebenzahl fehlen beim Matthäusevangelium einige Könige Judas, welche wir aber dennoch mit anführen wollen. Bei den Königen Judas wird immer wieder bestätigt, dass sich Gott an seine Verheißung hält. Das Reich Juda bewies dabei ein längeres Überleben Ordnung. In Israel wurde hingegen ein Königshaus nach dem anderen gestürzt. In Juda vererbte dagegen das Königtum immer wieder auf den Sohn als Nachfolger. Unter den 20 Königen, die Juda hatte, waren insgesamt nur 8 fromme Herrscher. Es ist als Gnade Gottes zu sehen, dass der davidische Stamm erhalten blieb.

David sagt am Ende seines Lebens:

    Es hat der Gott Israels zu mir gesprochen, …. Und wie das Gras nach dem Regen aus der Erde bricht, so ist mein Haus fest bei Gott; denn er hat mir einen ewigen Bund gesetzt, in allem wohl geordnet und gesichert. All mein Heil und all mein Begehren wird er gedeihen lassen.
    (aus 2. Samuel 23, 3 bis 5)


 
Salomo zeugte Rehabeam. …. (aus Matthäus 1, 7)
„רחכﬠם“ 
„ροβοαμ“ =Rehabeam bedeutet „Weit (ausgedehnt und frei) ist das Volk“

Der Sohn von Salomo war nur noch König in Juda und Benjamin.

    Und Ahija fasste den neuen Mantel, den er anhatte, und riss ihn in zwölf Stücke und sprach zu Jerobeam: Nimm zehn Stücke zu dir! Denn so spricht der HERR, der Gott Israels: Siehe, ich will das Königtum aus der Hand Salomos reißen und dir zehn Stämme geben "einen" Stamm soll er haben um meines Knechts David willen und um der Stadt Jerusalem willen, die ich erwählt habe aus allen Stämmen Israels
    (1. Könige 11, 30 bis 32)

Simeon lag mitten in Juda und gehörte nach der Teilung komplett zum Reich Juda. Somit erfüllte sich das Wort des Propheten Ahija wörtlich. Gott hielt sein Versprechen an David und ließ in Juda immer wieder ein Sohn des Königs auf dem Thron folgen. Dies war ein Segen, weil dadurch die Ahnenreihe fortgeschrieben wurde.

und will das Geschlecht Davids deswegen demütigen, doch nicht für alle Zeit. (1. Könige 11, 39) Alle Demütigungen des Geschlechtes David blieben zeitlich begrenzt. Noch so große Nöte konnten ein erlöschen der Ahnenreihe nicht erreichen. Die Nachkommen des Davids waren bei Christi Geburt und Sterben am tiefsten erniedrigt, dieser Erniedrigung aber folgten die größten Herrlichkeiten. (vgl. Hebräer 2, 5 – 9; 1. Petrus 1, 9 – 11)

    Nachdem Rehabeam nun schon das Nordreich nicht erben konnte, könnte man meinen, dass er sich enger zu Gott hielt um das übrig gebiebene zu bewahren, aber dem ist nicht so. Im Gegenteil wurden noch die Götzentempel ausgebaut und auch Tempel-Huren toleriert. Schließlich verlor er noch den Reichtum des Salomo an den König zu Ägypten
    (siehe: 1. Könige 14, 25 und 26)


 
… Rehabeam zeugte Abija … (aus Matthäus 1, 7)
אכיה  
αβια = Abija bedeutet „der HERR ist (mein) Vater“

Abija war ein gottloser Enkel Salomos. Die drei Jahre seines Königtum scheinen noch schlimmer als die des Rehabeams gewesen zu sein. Denn wir lesen von ihm:

    Denn um Davids willen gab der HERR, sein Gott, ihm eine Leuchte zu Jerusalem, dass er seinen Sohn nach ihm erweckte und Jerusalem erhielt, weil David getan hatte, was dem HERRN wohl gefiel, und nicht gewichen war von allem, was er ihm gebot, sein Leben lang, außer in der Sache mit Uria, dem Hetiter.
    (1. Könige 15, 4 und 5)

Nur das Verdienst des David bewahrt ihn vor der Verwerfung. Somit wurde auch diese Ahnenreihe nicht abgebrochen.


 
… Abija zeugte Asa. (aus Matthäus 1, 7)
אסא  
ασα = Asa bedeutet „Arzt“

Mit Asa bekam das Reich Jude wieder eine König, der in den Wegen das David wandelte. Der Tempeldienst wurde gerichtet und Tempel_Huren und Götzenbilder beseitigt. Seine Herrschaft dauerte 41 Jahre. Mit ihm waren die Nachfahren des David gesegnet.


 
Asa zeugte Joschafat … (aus Matthäus 1, 8)
יהושפט  
ιωσαφατ = Joschafat bedeutet „Gott hat gerichtet“

Mit Joschafat folgte ein König der ebenfalls in den Spuren Davids wandelte. Allerdings ließ er sich in Bündnisse mit den Gottlosen Königen von Israel ein, was seiner Regentschaft unschöne Ereignisse beibrachte. Achtundzwanzig Jahre regierte er in Jerusalem. Joschafat wurde von dem Propheten geehrt.

    Elisa sprach: So wahr der HERR Zebaoth lebt, vor dem ich stehe: Wenn ich nicht Joschafat, den König von Juda, ehrte, ich wollte dich nicht ansehen noch achten.
    (2. Könige 3, 14)


 
… Joschafat zeugte Joram … (aus Matthäus 1, 8)
יהורם  
ιωραμ = Joram bedeutet „Der Herr ist erhaben“

Joram nahm eine Tochter Ahabs, des Königs von Israel zur Frau. Sie war auch eine Tochter der Isebel und er tat, was dem HERRN missfiel. Er verlor große Teile seines Herrschaftsbereiches. Acht Jahre regierte er in Jerusalem.

    und wandelte auf dem Wege der Könige von Israel, wie das Haus Ahab tat; denn Ahabs Tochter war seine Frau. Und er tat, was dem HERRN missfiel. Aber der HERR wollte Juda nicht verderben um seines Knechtes David willen, wie er ihm zugesagt hatte, ihm eine Leuchte zu geben und seinen Söhnen immerdar.
    (2. Könige 8, 18 und 19)

Obwohl alle Nachfahren der Isebel durch Hasaël und Jehu ausgerottet wurden, blieb das Haus David wie durch ein Wunder erhalten.

Die folgenden drei Könige von Juda läßte der Schreiber des Matthäusevangeliums aus.

      Der Sohn von Joram ist nicht wie es im Matthäus angegeben ist der Usija, sondern der gottlose König Ahasja
       
      … wurde Ahasja, der Sohn Jorams, König von Juda.
      (aus 2. Könige 8, 25)


      אחזיה  
      οχοζιας = Ahasja bedeutet „der HERR hält“

      Sein Name wird auch mit Joahas angegeben.

        Und sie zogen herauf und brachen in Juda ein und führten alle Habe weg, die vorhanden war im Hause des Königs, dazu seine Söhne und seine Frauen, sodass ihm kein Sohn übrig blieb außer Joahas, seinem jüngsten Sohn.
        (2. Chronik 21, 17)

      Dabei wird sein Name durch die Verdrehung der Namensbestandteile verändert. Ob hier beim Abschreiben dieser Dreher eingefügt wurde ist ungewiss.


      יהואחז  
      ιωαχαζ = Joahas hat die gleiche Bedeutung wie Ahasja

        Und er wandelte auf dem Wege des Hauses Ahab und tat, was dem HERRN missfiel, wie das Haus Ahab; denn er war verwandt mit dem Hause Ahab.
        (2. Könige 8, 27)

      Er regierte nur ein Jahr und wurde von Jehu getötet.

       
      … Atalja aber war Königin über das Land. (aus 2. Könige 11, 3)
      ﬠתליה  
      γοθολια = Atalja bedeutet „Heimgesucht vom HERRN“

        Als aber Atalja, Ahasjas Mutter, sah, dass ihr Sohn tot war, machte sie sich auf und brachte alle aus dem königlichen Geschlecht um.
        (2. Könige 11, 1)

      Atalja die Tochter der Isebel führte ein Schreckensregime ein und ließ alle Nachfahren des David töten. Einzig den Joasch einen Sohn von Ahasja konnte sie nicht finden, da er im Tempel versteckt wurde. (siehe 12. Könige 11 und 2. Chronik 22) Sieben Jahre herrschte Atalja in Jerusalem und wurde dann durch die Tempelwache getötet.


       
      Und Joasch war sieben Jahre alt, als er König wurde. (2. Könige 12, 1)
      יהואש  
      ιωας = Joasch bedeutet „Von Gott gegeben“

        Und Joasch tat, was recht war und dem HERRN wohlgefiel, solange ihn der Priester Jojada lehrte,
        (2. Könige 12, 3)

      Als Athalias das Haus David ausrotten wollte konnte nur ein Säugling gerettet werden. Durch seinen Aufenthalt im Tempel war dieser Joasch mit dem Willen Gottes bestens vertraut worden und es brach wieder eine bessere Zeit für Juda an. Durch ihn wurde die Königslinie gerettet der Segen für die ganze Menschheit erhalten werden. Joasch regierte 40 in Jerusalem. Nach der grausamen Athalia schenkte Gott dem Reiche Juda vier fromme Könige in Joasch, Amazja, Asarja/Usija und Jotam.


       
      … Und sein Sohn Amazja wurde König an seiner statt. (aus 2. Könige 12, 22)
      אמציה  
      αμεσσιας = Amazja bedeutet „der HERR ist mächtig“

        Und er tat, was dem HERRN wohl gefiel, doch nicht wie sein Vater David, sondern wie sein Vater Joasch tat auch er.
        (2. Könige 14, 3)

      Er unterlag dem König von Israel und hat dadurch viel von seinem Reichtum eingebüßt. Er regierte 29 Jahre in Jerusalem.


 
… Joram zeugte Usija. (aus Matthäus 1, 8)

In der Bibel werden zwei unterschiedliche Namen für diesen König angegeben, dabei ist die Bedeutung beider Namen sehr unterschiedlich.


ﬠזיה  
οζιας = Usija bedeutet „Meine Stärke ist der HERR“


ﬠזריה  
αζαριας = Asarja bedeutet „Der HERR hat geholfen“

    Und er tat, was dem HERRN wohlgefiel, ganz wie sein Vater Amazja,
    (2. Könige 15, 3)

Usija wurde später überheblich und mischte sich in den priesterlichen Dienst ein. Er ging sogar soweit, dass er selbst priesterliche Aufgaben übernahm, ohne dazu die Berichtigung zu haben.Dieser König wurde daher so zu sagen als Strafe vom Aussatz befallen und musste in einem besonderen Haus bis zu seinem Tode leben. Sein Sohn regierte so schon faktisch vor seinem Tode.

    Und als er mächtig geworden war, überhob sich sein Herz zu seinem Verderben; denn er verging sich gegen den HERRN, seinen Gott, und ging in das Haus des HERRN, um auf dem Räucheraltar zu räuchern.
    (2. Chronik 26, 16)

Interessant hierbei ist, dass der Priester, welcher ihn ermahnte Asarja hieß. Dieser zweite Name könnte ein Hinweis sein, das dieser König schon bevor sein Sohn, der ja mit 25 offiziell König wurde durch diesen Priester eventuell vertreten wurde. Es gibt keinen Hinweis wann seine Krankheit ausbrach es erscheint aber eher so, dass dies in der Blütezeit seines Lebens bereits geschah. Gehen wir einmal davon aus, das diese Zeit eventuell so um sein 42. Lebensjahr war, da war sein Sohn noch gar nicht geboren! Wenn dieser dann als Säugling als Vertreter eingesetzt wurde, muss ja jemand die Amtsgeschäfte geführt haben. Dann wäre offiziell zwar der minderjährige Königssohn die offizielle Vertretung, während der Priester die Amtsgeschäfte versah. Bei einer Regierungszeit von 52 Jahren, wäre so etwas eine logische Konsequenz, die als Folge der anmaßenden Haltung des Usija dann eine Strafe Gottes wäre. Trotz Krankheit wurde aber auch hier die Nachkommenschaft bewahrt.


 
Usija zeugte Jotam … (aus Matthäus 1, 9)


יותם  
ιωαθαμ = Jotam bedeutet „der HERR ist vollkommen“

    Und er tat, was dem HERRN wohlgefiel, ganz wie sein Vater Usija getan hatte, nur, dass die Höhen nicht entfernt wurden; denn das Volk opferte und räucherte noch auf den Höhen. Er baute das obere Tor am Hause des HERRN.
    (2. Könige 15, 34 und 35)

Von Jotam wird nicht viel berichtet. Er machte die Ammoniter tributpflichtig und regierte sechzehn Jahre in Jerusalem. Mit ihm endet ein Ähra von vier Königen, die in Gottes Wegen wandelten. Allerdings haben alle die Ursache des Götzendienstes nicht beseitigt. Durch alle vier wurde die Ahnenreihe gestärkt.


 
… Jotam zeugte Ahas … (aus Matthäus 1, 9)


אחז  
αχαζ = Ahas bedeutet „er hat erfaßt“

Mit Ahas kam wieder ein sehr entarteter Sprössling des Hauses David an die Macht.

    Und er tat nicht, was dem HERRN, seinem Gott, wohlgefiel, wie sein Vater David, denn er wandelte auf dem Wege der Könige von Israel. Dazu ließ er seinen Sohn durchs Feuer gehen nach den gräulichen Sitten der Heiden, die der HERR vor den Israeliten vertrieben hatte,
    (2. Könige 16, 2 und 3)

In der Chronik lesen wir, dass er den Götzendienst pflegte und sogar seine Söhne im Feuer verbrannte. Der Gott Israels wurde nicht müde Juda vor seinen Feinden zu retten. Die Familie des Königs blieb trotz seines großen Unglauben bewahrt. Gott wollte dem Ahas sogar ein Zeichen geben, damit er glauben könne, aber der König lehnte es ab und blieb in seiner Gottlosigkeit. Die Gottlosigkeit dieses Königs veranlasste Gott schließlich eine herrliche Verheißung vom Messias zu verkündigen.

    Darum wird euch der HERR selbst ein Zeichen geben: Siehe, eine Jungfrau ist schwanger und wird einen Sohn gebären, den wird sie nennen Immanuel.
    (Jesaja 7, 14)

Im Jesaja wird beschrieben, wie Ahas sündigt und genau dazu setzt Gott seine Verheißung von der Gnade, die in Christus kommen soll.
In der Zeit des Ahas wirken die Propheten Jesaja, Micha und Hosea, welche von dem verheißenen Messias weissagten.


 
… Ahas zeugte Hiskia. (aus Matthäus 1, 9)


יחזקיהו / יחזקיה / חזקיהו / חזקיה (Chizqiyah / Chizqiyahuw / Y@chizqiyah / Y@chizqiyahuw)  
εζεκιας = Hiskia bedeutet „der HERR ist Stärke“

Hiskia war wieder ein frommer König er zerstörte die Götzenbilder und blieb bei Gott. Auch als Jerusalem belagert wurde blieb er treu bei Gott und konnte die Bewahrung Jerusalems erleben.

    So brach Sanherib, der König von Assyrien, auf und zog ab, kehrte um und blieb zu Ninive.
    (2. Könige 19, 36)

Der Prophet Jesaja musste ihm aber verkünden, dass er bald sterben werde.

Hiskia betete:

    Ach, HERR, gedenke doch, dass ich vor dir in Treue und mit rechtschaffenem Herzen gewandelt bin und getan habe, was dir wohl gefällt. Und Hiskia weinte sehr.
    (2. Könige 20, 3)

Jesaja musste auf Gottes Wort hin umkehren und dem Hiskia verkündigen:

    … So spricht der HERR, … Siehe, ich will dich gesund machen … und ich will fünfzehn Jahre zu deinem Leben hinzutun
    (aus 2. Könige 20, 5 und 6)

Hiskia war bis zu diesem Zeitpunkt ohne Erbe. Die Genesung des Hiskias bewahrte die Ahnenreihe Christi vor dem Aussterben. Der Herr bekannte Sich also auch hier zu seiner Verheißung.


 
Hiskia zeugte Manasse … (aus Matthäus 1, 10)


מנשה  
μανασσης = Manasse bedeutet „Er läßt vergessen“

Manasse machte die Reformen des Hiskia wieder rückgängig und entweihte den Tempel indem er dort fremde Altäre und ein Götzenbild errichtete. Er hörte auf Allerlei Zeichedeuter und achtete nicht auf Gott. Seine Regierung dauerte 55 Jahre. In dieser Zeit wurde der Untergang Jerusalems verkündigt.

    Und ich will an Jerusalem die Messschnur anlegen wie an Samaria und das Lot wie ans Haus Ahab und will Jerusalem auswischen, wie man Schüsseln auswischt, und will's umstürzen.
    (2. Könige 21, 13)

Auch solche Menschen sind mit allen ihren Sünden begnadet gewesen Teil der Ahnenreihe Christi zu sein.


 
… Manasse zeugte Amon … (aus Matthäus 1, 10)


אמון  
αμων = Amon bedeutet „geschickter Handarbeiter“

Viel wird von diesem König nicht berichtet.

    Und er tat, was dem HERRN missfiel, wie sein Vater Manasse getan hatte,
    (2. Könige 21, 20)

Seine Regierungszeit betrug 2 Jahre in Jerusalem. Durch einen Putsch wurde seine Herrschaft beendet und er getötet.


 
… Amon zeugte Josia. (aus Matthäus 1, 10)


יאשיהו / יאשיה (Yo’shiyah / Yo’shiyahuw) 
ιωσιας = Josia bedeutet „Der Herr heilt“

Mit Josia begann nochmals ein gute Zeit obwohl das Urteil was Gott an Jerusalem beschlossen hatte auch ihm verkündigt wurde. Er regierte 31 Jahre in Jerusalem und ließ den Tempel ausbessern und den Gottesdienst richten. Weil er Gott gehorsam war, sollte er die Zerstörung Jerusalems nicht erleben müssen. Erst zur Regentschaft seines Sohnes wurde der Untergang Jerusalems vollzogen. Josia starb schließlich durch die Hand des Pharao Necho. Sein Sohn Joahas folgte ihm auf dem Thron.


 
Josia zeugte Jojachin und seine Brüder um die Zeit der babylonischen Gefangenschaft. (aus Matthäus 1, 11)


יהויקים  
ιωακιμ = Jojakim bedeutet „Gott erhebt sich“

Die Regierungszeit des Joahas dauerte nur 3 Monate. Pharao Necho beendete diese Regierung und setzte seinen Bruder Eljakim als König ein. Dabei wandelte er dessen Namen in Jojakim um. Jojakim lebte zwischen zwei Großmächten, zwischen denen sein Land und Jerusalem letztlich aufgerieben wurden. Seine Regentschaft dauerte 11 Jahre.

    Und er (Jojakim) tat, was dem HERRN missfiel, wie seine Väter getan hatten.
    (2. Könige 23, 37)

Beginn der Babylonische Gefangenschaft


 
Josia zeugte Jojachin und seine Brüder um die Zeit der babylonischen Gefangenschaft. (aus Matthäus 1, 11)


יהויכין  
ιεχονιας (Iechonias)  = Jojachin bedeutet „Gott gründet“

Jojachim war der vorletzte König in Juda. Er kam als Sohn des Jojakim auf den Thron. Ihm folgte sein Onkel oder auch Bruder Mattanja auf dem Thron. Nebukadnezar wandelte dessen Namen in Zedekia um.

So wahr ich lebe, spricht der HERR: Wenn Konja, der Sohn Jojakims, der König von Juda, ein Siegelring wäre an meiner rechten Hand, so wollte ich dich doch abreißen … Ist denn Konja ein elender, verachteter, verstoßener Mann, ein Gefäß, das niemand haben will? Ach, wie ist er doch samt seinem Geschlecht vertrieben und in ein unbekanntes Land geworfen! … So spricht der HERR: Schreibt diesen Mann auf als einen, der ohne Kinder ist, einen Mann, dem sein Leben lang nichts gelingt! Denn keiner seiner Nachkommen wird das Glück haben, dass er auf dem Thron Davids sitze und in Juda herrsche.
(Jeremia 22, 24 und 28 und 30)

Nun gibt es Ausleger, die hier eine Leviratsehe sehen, weil ja nach dem Jesaja der Konja (= Jojachim) keine Kinder haben sollte. Diese Ausleger meinen dann, dass hier der Zedekia der Bruder des Jojachim ist, was durch ein Schriftwort aus der Chronik bestätigt wird.

Aber die Söhne Jojakims waren: Jechonja und Zedekia.
(1. Chronik 3, 16)

Dieser Zedekia soll dann, weil Jojachim kinderlos war, diesem nach seinem Tod mittels Leviratsehe Kinder gezeugt haben. Im Schriftwort des Jesaja steht aber von den Nachkommen (זרﬠ = Samen) des Jojachim etwas geschrieben. Dies macht nach meiner Sicht eine Leviratsehe unwahrscheinlich. Zedekia regierte 11 Jahre in Jerusalem dann wurde er geblendet und in Ketten nach Babel geführt. Zuvor wurden alle seine Nachkommen getötet. Es steht nicht geschrieben, was mit ihm in Babel geschah. Die logische Folge aber wäre, dass man ihn dort wegen des Bruch seines Treueeides öffentlich hinrichtete.

    Aber im siebenunddreißigsten Jahr, nachdem Jojachin, der König von Juda, weggeführt war, am siebenundzwanzigsten Tage des zwölften Monats ließ Ewil-Merodach, der König von Babel, im ersten Jahr seiner Herrschaft Jojachin, den König von Juda, aus dem Kerker kommen
    (2. Könige 25, 27)

Wie wir aus der angeführten Schriftstelle entnehmen können, wurde Jojachim nach 37 Jahren begnadigt und in einen Stand gesetzt, des eines Fürsten entspricht. 26 Jahre nach der Blendung, der in Ketten Legung und Verdammung des Zedekia soll dieser dann in der Lage gewesen sein seinem Bruder Jojachim Nachkommen zu zeugen? Es erscheint aus dieser Sicht wohl eher unwahrscheinlich. Folglich müssen die Nachkommen des Jojachim doch seine Eigenen Nachkommen sein und die scheinbare Begnadigung des Jojachim wohl eher ein Wunschdenken! Ich sehe diese Sachlage wie schon erwähnt so, dass der Schreiber des Matthäusevangeliums die Ahnenreihe mit Blick auf die Ortschaft Bethlehem anführt. Schließlich stellt er am Schluss seiner Ahnenreihe fest:

    Jakob zeugte Josef, den Mann der Maria,
    (aus Matthäus 1, 16)

Jesus ist nicht der Sohn des Josef, sondern der Pflegesohn des Josef! Nach dem Erbtochtergesetz ist Maria sogar verpflichtet gewesen, dass sie einem Mann nimmt, der aus ihrem Stamm, also einen Mann der aus dem Stamm Juda kommt. Folglich ist dieser Stammbaum des Josefs genauso wichtig und richtig, wie der aus dem Lukasevangelium.


 
Nach der babylonischen Gefangenschaft zeugte Jojachin Schealtiël … (aus Matthäus 1, 12)
שלתיאל  
σαλαθιηλ (Salathiel)  = Schealtiël bedeutet „Ich bat Gott“

Der Schealtiël ist nun also wie oben erwähnt der leibliche Sohn des Jojachim. Das er allerdings nach der babylonischen Gefangenschaft gezeugt worden sei, ist eher unwahrscheinlich. Hier ist wohl eher die Freilassung aus der Gefangenschaft in Babel gemeint.

    Aber im siebenunddreißigsten Jahr, nachdem Jojachin, der König von Juda, weggeführt war, am siebenundzwanzigsten Tage des zwölften Monats ließ Ewil-Merodach, der König von Babel, im ersten Jahr seiner Herrschaft Jojachin, den König von Juda, aus dem Kerker kommen
    (2. Könige 25, 17)

Von ihm wird lediglich der Name überliefert.

Die Söhne Jechonjas, der gefangen wurde, waren: Schealtiël,
(1. Chronik 3, 17)

Ansonsten wird dieser Mann im Esra, Nehemia und Haggai immer als Vater des Serubabel genannt. Diese Aussage widerspricht dann allerdings einer anderen Schriftstelle.

    Die Söhne Jechonjas, der gefangen wurde, waren: Schealtiël, Malkiram, Pedaja, Schenazzar, Jekamja, Hoschama, Nedabja. Die Söhne Pedajas waren: Serubbabel und Schimi. …
    (aus 1. Chronik 3, 17 bis 18)

Nach dieser Angabe ist Schealtiël gar nicht der Vater des Serubbabel, sondern der Pedaja.


      פריה  
      φαδαιας = Pedaja bedeutet „der HERR hat errettet“
Jener Sealthiel starb wahrscheinlich ohne Nachkommen, so wird dann sein Bruder Pedahjah wohl mit der Witwe des Schealtiël eine Leviratsehe geschlossen haben. Aus dieser Ehe ging dann der Serubabel hervor.

Der Apokryph die Schatzhöhle nennt hier allerdings den Namen „Nedabia“ als Vater des Serubbabel und Sohn des Schealtiël.


 
… Schealtiël zeugte Serubbabel. (aus Matthäus 1, 12)


זרככל  
ζοροβαβελ (Sorobabel)  = Serubbabel bedeutet „gepflanzt in Babel“

Serubabel wurde in Babel geboren und zählte zu den ersten Rückkehrern unter dem Perserkönig Kores.

… Alles brachte Scheschbazar hinauf, als man aus der Gefangenschaft von Babel nach Jerusalem hinaufzog.
(aus Esra 1, 11)

Scheschbazar ist ein Name mit unbekannter Herkunft.


ששכצר = Scheschbazar bedeutet „Feueranbeter“

Man geht davon aus, dass dies der chaldäische bzw. persische Name des Serubbabel ist.

    Zur selben Zeit, spricht der HERR Zebaoth, will ich dich, Serubbabel, du Sohn Schealtiëls, meinen Knecht, nehmen, spricht der HERR, und dich wie einen Siegelring halten; denn ich habe dich erwählt, spricht der HERR Zebaoth.
    (Haggai 2, 23)

Hier wird die Verwerfung des Jojachim deutlich verringert, weil offensichtlich der Serubbabel, Gott wohlgefällige Taten aufzuweisen hatte. Unter ihn wird für den zweiten Tempel in Jerusalem der Grundstein gelegt. Er ist als rechtlicher Nachfahre des (vor-) letzten Königs Statthalter von Jerusalem und tut viel für die Wiedereinrichtung des Gottesdienstes und für die Stadt Jerusalem.

Bis hierher kann man die Ahnenreihe Christi auch in anderen biblischen Büchern verfolgen. Ab hier gibt es allerdings keine weiteren biblischen Hinweise auf die folgende Ahnenreihe Christi. Wo nun der Schreiber des Matthäusevangeliums diese weitere Ahnenreihe her nimmt ist nicht zu ermitteln. Allerdings werden diese Namen auch in dem Apokryph „die Schatzhöhle“ erwähnt.

Auszug aus der apokryphen Schrift die Schatzhöhle;

und Jechonja erzeugte den Salathiel;
und Salathiel erzeugte den Nedabia;
und Nedabia erzeugte den Serubabel;
und Serubabel erzeugte den Abiud;
und Abiud erzeugte den Eliachim;
und Eliachim erzeugte den Asor;
und Asor erzeugte den Zadok;
und Zadok erzeugte den Achin;
und Achin erzeugte den Eliud;
und Eliud erzeugte den Eleasar;
und Eleasar erzeugte den Matthan;
und Matthan nahm die Sabhrat, die Tochter des Pinehas,
und erzeugte den Jakob und den Jonakir.
Und Jakob nahm die Hadhbith, die Tochter des Eleasar,
und erzeugte den Joseph, den Verlobten der Maria.
Und Jonakir nahm die Dina, welche Hanna ist, die Tochter des Pachod;
und sechzig Jahre, nachdem er sie genommen hatte,
gebar sie die Maria, von welcher der Messias geboren wurde.

Da nur der Stammbaum des Matthäusevangeliums als weitere Quelle dienen kann füge ich nun die weiteren Namen mit den jeweiligen Erklärungen zu dem jeweiligen Namen an.


 
Serubbabel zeugte Abihud ... (aus Matthäus 1, 13)


αβιουδ  
אכיהור = Abihud bedeutet „ mein Vater ist Majestät“


 
… Abihud zeugte Eljakim … (aus Matthäus 1, 13)


ελιακειμ  
אליקים = Eljakim bedeutet „Gott erhebt“


 
… Eljakim zeugte Asor … (aus Matthäus 1, 13)


αζωρ  
ﬠזור = Asor bedeutet „starkes Licht“


 
Asor zeugte Zadok … (aus Matthäus 1, 14)


σαδωκ  
צרוק = Zadok bedeutet „Gerecht“


 
… Zadok zeugte Achim … (aus Matthäus 1, 14)


αχιμ  
יוקים = Achim bedeutet „der HERR erhebt sich“


 
… Achim zeugte Eliud. (aus Matthäus 1, 14)


ελιουδ  
הור = Eliud bedeutet „Gott ist Majestät“


 
Eliud zeugte Eleasar … (aus Matthäus 1, 15)


ελεαζαρ  
אלﬠזר = Eleasar bedeutet „Gott hat geholfen“


 
… Eleasar zeugte Mattan … (aus Matthäus 1, 15)


ματθαν  
מתן = Mattan bedeutet „Gabe (Gottes)“


 
… Mattan zeugte Jakob.(aus Matthäus 1, 15)


ιακωβ  
יﬠקכ = Jakob bedeutet „Fersenhalter oder Ablöser“


 
Jakob zeugte Josef, den Mann der Maria, von der geboren ist Jesus, der da heißt Christus. (aus Matthäus 1, 16)


ιωσηφ  
יוסף = Josef bedeutet „Er gebe Vermehrung“


μαριαμ  
מרים (Miryam)  = Maria bedeutet „Bitterkeit“


ιησους  
יהושוﬠ (Y@howshuwa)  = Jesus bedeutet „Gott ist unsere Rettung“

Jesus, so haben wir bereits ausführlich zuvor festgestellt, ist der Sohn Gottes. Nun kann ja Gott genaugenommen nicht die Maria ehelichen. Zwar ist der Geschlechtsakt wie schon angeführt der Vollzug einer Ehe, aber so primitiv sollte man sich die Gottessohnschaft nicht vorstellen. Es entsteht aber durch diese Schwangerschaft ein Problem, der die Bibel eine Erklärung beifügen muss. Maria hätte man dem Ehebruch anklagen können. Sie war verlobt mit Josef, und dieser hatte mit ihr noch nie Geschlechtsverkehr. Somit hätte rein oberflächlich betrachtet die Maria bereits einen Ehebruch begangen. Steinigung sah dafür das Gesetz vor. Folglich musste eine Variante her, die dem Gesetz genüge tun konnte. Diese Variante war einzig die notwendige Ehe mit Josef. Kind ohne Mann ist nach damaligen Gesetzen unmöglich! Josef wird nach dem Apokryph „Protevangelium des Jakobus“ sogar durch ein Wunder für die Maria ausgewählt. Warum war denn nun der Josef so wichtig? Er war ein Mann aus dem Stamm Juda und ein Nachkommen des David. Folglich war er fest mit Bethlehem verbunden, denn da kamen seine Vorfahren her. Die im Lukas erwähnte Volkszählung war eine Grundlage zur Steuererfassung.

    In den Geschichten (Registern?) der zwölf Stämme [Israels] war Joachim sehr reich. Und er brachte dar dem Herrn seine Gaben doppelt, indem er zu sich sagte: "Es soll das meines Überschusses für das ganze Volk sein, und das des Erlasses (der Vergebung) Gott dem Herrn zu meiner Sühne."
    (Protevangelium des Jakobus 1, 1)

Maria war die Tochter des Joachim. Folglich war diese Frau wohl auch nicht arm. Damit kann man davon ausgehen, dass Maria bestimmt auch Grundbesitz in Juda und wahrscheinlich auch in Bethlehem hatte. Folglich musste sie bzw. ihr Mann nach dem Erbtochtergesetz diesen Besitz auch steuerlich dort veranlagen.
Warum nun steht der Josef auch im Lukasevangelium als Sohn des Eli verzeichnet? Hier spielen zwei Dinge hinein zum einen das Erbtochtergesetz, was die Heirat mit einem Stammesverwandten vorschrieb. Zweitens ist ein kleiner Nachsatz zur Leviratsehe hierzu wichtig.

    Und der erste Sohn, den sie gebiert, soll gelten als der Sohn seines verstorbenen Bruders, damit dessen Name nicht ausgetilgt werde aus Israel.
    (5. Mose 25, 6)

Der Name des Mannes war damals sehr wichtig. Folglich wurden auch in allen Geschlechtsregistern die Namen der Frauen stets nur am Rande erwähnt. Da das Lukasevangelium die Ahnenreihe der Maria aufzeigt, steht hier der Josef als Mann der Maria in der Ahnenreihe verzeichnet. Es wäre undenkbar gewesen eine Frau in eine als rechtmäßig angesehene Ahnenreihe aufzunehmen.

Nun gibt es ja auch oberflächlich betrachtet zwei Wohnorte Jesu. Man könnte durchaus meinen, dass Jesu Eltern laut Matthäus in Bethlehem gewohnt hätten. Hier muss man aber etwas genauer hinsehen und auf ganz kleine Details achten, so wird man erkennen, dass dem wohl eher nicht so ist.

    Die Geburt Jesu Christi geschah aber so: Als Maria, seine Mutter, dem Josef vertraut war, fand es sich, ehe er sie heimholte, dass sie schwanger war von dem Heiligen Geist.
    (Matthäus 1, 18)

Josef hatte also die Maria noch nicht heim geholt!

    Als nun Josef vom Schlaf erwachte, tat er, wie ihm der Engel des Herrn befohlen hatte, und nahm seine Frau zu sich.
    (Matthäus 1, 24)

Könnte auch heißen „bei Seite nehmen“. Also muss sie nicht zwangsläufig in die Wohnung des Josef gezogen sein! Also kann es durchaus sein, dass Josef die Maria noch nicht nach Nazareth geholt hatte, sondern in Bethlehem den Personenstand klar festgelegt hat. Nun finden wir aber im Matthäusevangelium noch einige Hinweise, die nur schwer zu sehen sind.

    Als Jesus geboren war in Bethlehem in Judäa zur Zeit des Königs Herodes, siehe, da kamen Weise aus dem Morgenland nach Jerusalem und sprachen:
    (Matthäus 2, 1)

Warum betont hier der Schreiber so sehr, dass er in Bethlehem geboren ist. Würde Maria und Josef dort ihren Wohnsitz haben, dann müsste diese Tatsache doch gar nicht betont werden. Das Matthäusevangelium steigt mit der Ahnenreihe in die Erzählung ein. Nun ist wohl der Schreiber des Matthäusevangeliums ein schriftgewander Israelit gewesen. Folglich setzt er hinter seine Ausführungen immer die sogenannten Erfüllungszitate (=Reflexionszitate*)). So werden seine Aussagen immer mit ein Schriftwort aus den zahlreichen jüdischen Schriften bestätigt. Das zweite Reflexionszitat steht im 2. Kapitel.

Und sie sagten ihm: In Bethlehem in Judäa; denn so steht geschrieben durch den Propheten (Micha 5, 1): "Und du, Bethlehem im jüdischen Lande, bist keineswegs die kleinste unter den Städten in Juda; denn aus dir wird kommen der Fürst, der mein Volk Israel weiden soll." (Matthäus 2, 5 und 6) Folglich bezieht sich das bis hierher Aufgezählte auf dieses zweite Reflexionszitat. Damit begründet sich auch, warum der Matthäus so völlig aus seiner Erzählweise ausbricht und den Ort Bethlehem erwähnt und so regelrecht aufdringlich einfügt. Alles zuvor angeführte zielt also auf dieses Reflexionszitat hin. Man kann somit klar feststellen , dass die vorher angeführte Ahnenreihe auch in die Begründung durch dieses Reflexionszitat einzufügen ist. Somit ziehlt der angeführte Ort nicht als Wohnumfeldsangebe, sondern eher als Ortsangabe zur Begründung des Anspruchs Jesu als Heiland und Gottessohn. Es ist daher auch wohl eher anzunehmen, dass Maria und Josef einen anderen Wohnort hatten. Liest man das apokryphe Protevangelium des Jakobus, dann könnte man Jerusalem als Wohnort der Maria annehmen, was aber nicht zwangsläufig so sein muss.

    und sprach: Steh auf, nimm das Kindlein und seine Mutter mit dir und zieh hin in das Land Israel; sie sind gestorben, die dem Kindlein nach dem Leben getrachtet haben.
    (Matthäus 2, 20)

Das Land Israel gab es damals gar nicht mehr. Das Wort bezieht sich aber ganz explizit auf das „Land Israel“. Wenn er in die Familie der Israeliten hätte gehen sollen, was dann auch Juda beinhaltet hätte, dann hätte es hier des Begriffes „Land“ nicht bedurft. So gesehen geht es also wirklich um das „Land Israel“. Die Bezeichnung „Land Israel“ stand schon sein vielen Generationen nur noch für den Nordteil des ehemaligem davidischen Reiches. Das Gebiet um Bethlehem und Jerusalem lag in Juda und nie in Israel. Ich glaube kaum, dass Gott diese örtlichen Gegebenheiten nicht kannte. Warum wird dann aber der Josef nach dem „Land Israel“ und nicht nach Judäa geschickt? Israel stand damals für Samaria, Galiläa, Dekapolis und Peräa. Im obigen Schriftwort wird er also in diese Gebiete verwiesen. Dort lag auch die Stadt Nazareth.

    Als er (=Josef) aber hörte, dass Archelaus in Judäa König war anstatt seines Vaters Herodes, fürchtete er sich, dorthin zu gehen. Und im Traum empfing er Befehl von Gott und zog ins galiläische Land … und kam und wohnte in einer Stadt mit Namen Nazareth, damit erfüllt würde, was gesagt ist durch die Propheten: Er soll Nazoräer heißen.
    (Matthäus 2, 22 und 23)

Bethlehem lag nie im ehemaligem "Land Israel" sondern immer in Juda. Auch zu dieser Zeit war Bethlehem in Judäa. Nun hatte aber Archelaus die Macht in einigen Gebieten seines Vaters, an seine Brüder abtreten müssen. Somit war die tyrannische Herrschaft des Archelaus nur auf das jetzige Judäa begrenzt und Nazareth in einem Gebiet, wo dieser nicht herrschte. Nur dadurch war zu diesem Zeitpunkt der Weg frei, nach Hause zu gehen. In Bethlehem wäre die Gefahr für das Kind hingegen weiter gegeben. Betrachtet man die Sachlage so, dann wird deutlich, dass Bethlehem nicht wirklich hier als der Wohnort von Josef und Maria angeführt wird. Bliebe noch zu betrachten, dass Josef sich vor dem Archelaus fürchtete. Offensichtlich sah Josef die Veränderungen in Galiläa noch gar nicht.

    … dass Archelaus in Judäa König war anstatt seines Vaters Herodes, …
    (aus Matthäus 2, 22)

Diese Schriftstelle sagt deutlich, dass Josef annahm, dass der Archelaus die gleichen Machtbefugnisse hatte wie sein Vater. Die Folge wäre gewesen, das dieser auch in Nazareth regiert hätte. Durch die Teilung des Reiches von Herodes dem Großen entstanden im „Land Israel“ aber Gebiete, die nicht dem Archelaus unterstanden. Dort konnte Josef ohne Bedenken wohnen. Nun hat das Matthäusevangelium noch weitere Aussagen, welche auf Nazareth als Wohnort durchaus hinweisen.

Jeusus unterscheidet zwischen der „Vaterstadt“ und „seiner Stadt“.

    und kam in seine Vaterstadt und lehrte sie in ihrer Synagoge, sodass sie sich entsetzten und fragten: Woher hat dieser solche Weisheit und solche Taten?
(Matthäus 13, 54)

    Da stieg er in ein Boot und fuhr hinüber und kam in seine Stadt.
    (Matthäus 9, 1)

Nun könnte man zunächst meinen, dass beide Städte identisch wären, aber da würde man einige Punkte übersehen.

In seiner Stadt geschah z.B. dieses:
         … sprach er zu dem Gelähmten: Steh auf, hebe dein Bett auf und geh heim! Und er stand auf und ging heim.
         (aus Matthäsu 9, 6 und 7

Von der Vaterstadt hingegen:
         Und er tat dort nicht viele Zeichen wegen ihres Unglaubens.
         (Matthäus 13, 58)

Folglich muss es sich um zwei unterschiedliche Städte handeln. Die einen Stadt liegt an der Grenze und am Meer.

    Da stieg er in ein Boot und fuhr hinüber und kam in seine Stadt.
    (Matthäus 9, 1)

    Und als Jesus von dort wegging, sah er einen Menschen am Zoll sitzen, …
    (aus Matthäus 9, 9)

Die Örtlichkeit der anderen Stadt wird nicht beschrieben.

Wenn Jesus unterscheidet zwischen der „Vaterstadt“ und „seiner Stadt“, dann kann man durchaus davon ausgehen, das die Stadt wo er aufwuchs, die Stadt seines Vaters ist.

    … kam und wohnte in einer Stadt mit Namen Nazareth, …
    (aus Matthäus 2, 23)

    Und er verließ Nazareth, kam und wohnte in Kapernaum, das am See liegt
    (Matthäus 4, 13)

Somit kann man sagen, dass Jesus in Nazareth aufgewachsen ist. Die Stadt, welche er als „seine Stadt“ bezeichnet hat ist dann wohl Kapernaum. Wenn man jetzt obige Aussage nebeneinander betrachtet, dann ist die Vaterstadt durchaus Nazareth. Dies kann man dann durchaus so verstehen, wie es übersetzt ist. Dann ist Nazareth die Stadt seines Vaters. Wären sie auf Grund der Flucht dorthin gezogen, dann müsste es ja korrekterweise heißen, dass diese Stadt nicht die Vaterstadt, sondern die Stadt seines Asyl wäre. Man kann den Wohnort von Maria und Josef zwar nicht klar im Matthäusevangelium bestimmen, aber es ist ziemlich klar, dass dieser Ort nicht Bethlehem war. So gesehen ist die obige Ahnenreihe so wichtig, da nur durch den Bezug auf diese Ahnenreihe der Ort Bethlehem begründet werden kann. Die erste Ortsbestimmung, die eigentlich an dieser Stelle gar nicht so richtig nötig ist, ist dann Bethlehem. So zielt die ganze Ahnenreihe Christi auf diesen Ort in Judäa hin.

Folglich kann man sagen:

Ohne Josef keine Geburt in Bethlehem!

 

Weiter!

 


*)   Reflexionszitate:
Im Prolog und der Vorgeschichte des Matthäusevangeliums sind viele Aussagen mit Erfüllungszitaten (=Reflexionszitaten) angefüllt. (siehe: Matthäus 1, 1 bis 4, 16) Dies ist ein ganz wichtiger Ansatzpunkt um den Schreiber dieses Evangeliums überhaupt zu verstehen. Offensichtlich muss er ein Schriftgelehrter gewesen sein. Der Schreiber des Matthäusevangeliums stellt nicht nur Behauptungen in den Raum, sondern belegt sie mit Verweisen auf das Alte Testament. Hier eine Auswahl der Reflexionszitate.

    Das ist aber alles geschehen, damit erfüllt würde, was der Herr durch den Propheten gesagt hat, der da spricht (Jesaja 7, 14): "Siehe, eine Jungfrau wird schwanger sein und einen Sohn gebären, und sie werden ihm den Namen Immanuel geben", das heißt übersetzt: Gott mit uns.
    (Matthäus 1, 22 und 23)

    Und sie sagten ihm: In Bethlehem in Judäa; denn so steht geschrieben durch den Propheten (Micha 5, 1): "Und du, Bethlehem im jüdischen Lande, bist keineswegs die kleinste unter den Städten in Juda; denn aus dir wird kommen der Fürst, der mein Volk Israel weiden soll."
    (Matthäus 2, 5 und 6)

    Da stand er auf und nahm das Kindlein und seine Mutter mit sich bei Nacht und entwich nach Ägypten und blieb dort bis nach dem Tod des Herodes, damit erfüllt würde, was der Herr durch den Propheten gesagt hat, der da spricht (Hosea 11, 1): "Aus Ägypten habe ich meinen Sohn gerufen."
    (Matthäus 2, 14 und 15)

    Da wurde erfüllt, was gesagt ist durch den Propheten Jeremia, der da spricht (Jeremia 31, 15): 18 "In Rama hat man ein Geschrei gehört, viel Weinen und Wehklagen; Rahel beweinte ihre Kinder und wollte sich nicht trösten lassen, denn es war aus mit ihnen."
    (Matthäus 2, 17 und 18)

    und kam und wohnte in einer Stadt mit Namen Nazareth, damit erfüllt würde, was gesagt ist durch die Propheten: Er soll Nazoräer heißen.
    (Matthäus 2, 23)
    [Wahrscheinlich: Und es wird ein Reis hervorgehen aus dem Stamm Isais und ein Zweig aus seiner Wurzel Frucht bringen. (Jesaja 11, 1)]

    Denn dieser ist's, von dem der Prophet Jesaja gesprochen und gesagt hat (Jesaja 40, 3): "Es ist eine Stimme eines Predigers in der Wüste: Bereitet dem Herrn den Weg und macht eben seine Steige!"
    (Matthäus 3, 3)

    damit erfüllt würde, was gesagt ist durch den Propheten Jesaja, der da spricht (Jesaja 8, 23; 9, 1): "Das Land Sebulon und das Land Naftali, das Land am Meer, das Land jenseits des Jordans, das heidnische Galiläa,
    (Matthäus 4, 15)

 

Erläuterung zu Matthäus 2, 23
Hier wird der Bürger von Nazareth mit dem Begriff Nazoräer angegben. Dies ist eine eher schwierige Wortspielerei. Im Wort wird angesagt, dass Jesus gleich mehrfach bei den Propheten als Nazoräer erwähnt wird. Wird Matthäus 2, 23 in die Arramäische Sprache übertragen, dann erscheint gleich zweimal der Begriff „נצר“. Dieser Begriff wird im Alten Testament immer mit Zweig übertragen. Sowohl in Nazareth נצרח“ wie auch im Begriff Nazoräer „דנצריא“ ist diese Sprachwurzel zu finden. Offensichtlich deuten diese beiden Begriffe auf einen Zweig hin. Hier jetzt den Begriff in Davidenten oder der Gleichen umzuwandeln ist Unsinn, denn die Bürger von Bethlehem haben schon eine Bezeichnung.

    Und du, Bethlehem Efrata, die du klein bist unter den Städten in Juda, aus dir soll mir der kommen, der in Israel Herr sei, dessen Ausgang von Anfang und von Ewigkeit her gewesen ist.
    (Micha 5, 1)

Dieser Zweig „נצר“ wird dann wirklich in den Propheten für die Zukunft verkündet.

    Und es wird ein Reis hervorgehen aus dem Stamm Isais und ein Zweig aus seine Wurzel Frucht bringen. Auf ihm wird ruhen der Geist des HERRN, der Geist der Weisheit und des Verstandes, der Geist des Rates und der Stärke, der
    (Jesaja 11, 1 und 2)

    wird einer aus ihrem Stamm emporkommen; der wird gegen die Heeresmacht des Königs des Nordens ziehen und in seine Festung eindringen und wird an ihnen seine Macht zeigen.
    (Daniel 11, 7)

Jetzt den Nazoräer als einen als einen Nasiräer „נזיר“ hinzustellen halte ich für falsch. Dieses Wort hat mit dem Ursprungswort nur wenig gemein und würde dann wirklich nich in den Propheten erwähnt.
Es geht ja im Grunde in dem Reflektionszitat nicht um die Stadt, sondern um den Begriff Nazoräer. Dieser ist durchaus über den aramäischen Weg zu erklären. Die Theologen sind sich auch unsicher, ob es wirklich ein Ur-Matthäus in Arramäisch gegeben hat. Die Kirchenväter haben diese Ansicht allerdings klar vertreten.


zurück

Copyright © 2009 by Falke 1830