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Carl Ischer
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Die Ahnenreihe Jesu Christi
(von Abraham bis zu David; Matthäus 1, 1 bis 6 und Lukas 3, 31 bis 34)

Betrachten wir nun die Geschichte des Abraham (Ibrahim) weiter. Wie schon erwähnt kennt die Bibel kein Zerwürfnis zwischen Terach und Abram.


 

    Terach war 70 Jahre alt und zeugte Abram, Nahor und Haran.
    (1. Mose 11, 26)

„אכרס“ = Abram bedeutet „Vater der Höhe“

Mit Abram beginnt die Ahnenreihe des Matthäus und auch der Islam hat diesen Abram als wichtige Person in ihrer Glaubenslehre. Dieser Mann ist also ganz wichtig sich anzuschauen. Im Gegensatz zu den Kindern des Kanaan ist Abram ein Mensch des Friedens und des Ausgleichs. Kein Mensch der sich auf Abram beruft kann eigentlich Krieg führen. Die großen Feldzüge der Muslime in der alten arabischen Welt lassen sich genauso wenig mit Abram begründen wie die Feldzüge der Katholischen Kirche mit Abram und Jesu zu begründen wären.

Abram (=Ibrahim) und Jesu waren Männer, die den Ausgleich und nicht die Konfrontation predigten und lebten!

    Und der HERR sprach zu Abram: Geh aus deinem Vaterland und von deiner Verwandtschaft und aus deines Vaters Hause in ein Land, das ich dir zeigen will.
    (1. Mose 12, 1)

Abram sollte in ein Land ziehen, welches er gar nicht kannte. Dies war sein eigentliches Erbteil, welches zuvor von Kanaan besetzt wurden war.

Abram hatte keine Kinder und nahm sich wohl auch deshalb des Lot an. Dieser war ein Sohn seines umgekommenen Bruders Haran. Als nun Abram in dieses oben erwähnte fremde Land zog, ging der Lot mit ihm, da dieser Mann so gesehen zu Abrams Haus (Familie) zählte. Ich erwähne diesen Mann, weil Abram an ihm seine ausgleichende Gesinnung deutlich machte.

Lot und Abram hatten beide sehr große Herden. Da beide die gleichen Weiden nutzten, gab es immer wieder Streit zwischen den Hirten der beiden.

    Da sprach Abram zu Lot: Lass doch nicht Zank sein zwischen mir und dir und zwischen meinen und deinen Hirten; denn wir sind Brüder. Steht dir nicht alles Land offen? Trenne dich doch von mir! Willst du zur Linken, so will ich zur Rechten, oder willst du zur Rechten, so will ich zur Linken.
    (1. Mose 13, 8 und 9)

Lot wählte das fruchtbare Land um Soddom und Gomorra. Abram begnügte sich mit dem scheinbar schlechterem Land. Abram wollte Frieden und nahm dabei auch offensichtliche Nachteile in Kauf. Eine solche Haltung würde allen abrahamitischen Religionen gut tun!

    Abram wählte seine Halbschwester Sarai zur Frau. Als Abram sich in Gefahr fühlte, da nutzte er diese Sachlage um sich zu schützen. Dabei ging er sogar so weit, dass er einen Ehebruch in Kauf nahm.
    (siehe: 1. Mose 12, 10 bis 20 und 20, 1 bis 17)

Sarai blieb Kinderlos obwohl der Abram schon mehrfach die Verheißung für Nachkommen von Gott erhalten hatte. Damit endlich diese Nachwuchs kommen sollte verleitete Sarai den Abram dazu mit ihrer Sklavin zu schlafen. Die unfreie Hagar und der Abram bekamen einen Sohn, den Ismael.


 

    Und Hagar gebar Abram einen Sohn, und Abram nannte den Sohn, den ihm Hagar gebar, Ismael.
    (1. Mose 16, 15)

„ישמﬠאל“ = Ismael bedeutet „Gott hört“

Das sie nicht als rechmäßige Ehefrau anzusehen ist, wird im Weiteren klar.

    Abram aber sprach zu Sarai: Siehe, deine Magd ist unter deiner Gewalt; tu mit ihr, wie dir's gefällt. Als nun Sarai sie demütigen wollte, floh sie von ihr.
    (1. Mose 16, 6)

Gott gab an keiner Stelle zu erkennen, das Ismael der Sohn der Verheißung wäre! Im Gegenteil erst nach der Geburt des Ismael bekommt Abram einen neuen Namen. Außerdem bekommt er nochmals die Verheißung, dass er mit Sarai den Sohn der Verheißung bekommen sollte.

    Siehe, ich habe meinen Bund mit dir, und du sollst ein Vater vieler Völker werden. Darum sollst du nicht mehr Abram heißen, sondern Abraham soll dein Name sein; denn ich habe dich gemacht zum Vater vieler Völker. Und ich will dich sehr fruchtbar machen und will aus dir Völker machen und auch Könige sollen von dir kommen.
    (1. Mose 17, 4 bis 6)

    Beides, der ab sofort für Abram geltende Name, wie auch die Verheißung des Nachkommen, stehen in der gleichen Zeitform. Diese ist zwar schwer in die deutsche Sprache zu übertragen es ist aber richtig diese Zeitform im Futur zu sehen. Folglich ist nicht der Ismael, sondern der noch ausstehende Sohn, der Sohn der Verheißung. Nach dieser Sichtweise wären dann sogar die Söhne von Abrahams zweiter Ehefrau in einem höheren Stand als der Ismael.
    (siehe: 1. Mose 25, 1 bis 3)

Als Abraham dann 100 Jahre alt war bekam er seinen verheißenen Sohn mit der Sarai.


 

    Und Abraham nannte seinen Sohn, der ihm geboren war, Isaak, den ihm Sara gebar
    (1. Mose 21, 3)

„יצחק“ = Isaak bedeutet „er lachte“

Zunächst lachten beide Eltern ob dieser Verheißung. Deshalb wählte man diesen Namen.

    Darum lachte sie bei sich selbst und sprach: Nun ich alt bin, soll ich noch der Liebe pflegen, und mein Herr ist auch alt!
    (1. Mose 18, 12)

    Darum lachte sie bei sich selbst und sprach: Nun ich alt bin, soll ich noch der Liebe pflegen, und mein Herr ist auch alt! Da sprach der HERR zu Abraham: Warum lacht Sara und spricht: Meinst du, dass es wahr sei, dass ich noch gebären werde, die ich doch alt bin?
    (1. Mose 18, 12 und 13)

Daraus wurde ein freudiges Lachen.

    Und Sara sprach: Gott hat mir ein Lachen zugerichtet; ...
    (aus 1. Mose 21, 6)

    Durch den Glauben wurde die Unfruchtbare eine fröhliche Kindesmutter
    (vgl. Psalm 113, 9 und 1. Mose 21, 2)

Abraham konnte in dieser Freude selbst Jesus sehen.

    Abraham, euer Vater, wurde froh, dass er meinen Tag sehen sollte, und er sah ihn und freute sich.
    (Johannes 8, 56)

Abraham empfing durch die Geburt seines Sohnes das Siegel des Bundes mit Gott.

Gott Selbst begründete dem Abraham:

    „...denn nur nach Isaak soll dein Geschlecht benannt werden.“
    (aus 1. Mose 21, 12)

Also nicht Ismael, sondern Isaak ist der Träger der Verheißung!

Abraham (Lukas 3, 34; Matthäus 1, 1 - 2) wurde ausgewählt, weil Gott sich für seine Verheißung ein Volk bereiten wollte. Auf Gottes Geheiß zog Abraham aus dem Lande Ur in Chaldäa auf Gottes Anweisung bis nach Kanaan (1. Mose 11, 27 bis 32; vgl. Nehemia 9, 7; Apostelgeschichte 7, 1 bis 6) Gott griff ein und führte Abraham in die Fremde, damit er dort allein Gott dienen konnte.

    Josua versammelte alle Stämme Israels nach Sichem und berief die Ältesten von Israel, seine Obersten, Richter und Amtleute. Und als sie vor Gott getreten waren, sprach er zum ganzen Volk: So spricht der HERR, der Gott Israels: Eure Väter wohnten vorzeiten jenseits des Euphratstroms, Terach, Abrahams und Nahors Vater, und dienten andern Göttern. Da nahm ich euren Vater Abraham von jenseits des Stroms und ließ ihn umherziehen im ganzen Land Kanaan und mehrte sein Geschlecht und gab ihm Isaak.
    (Josua 24, 1 bis 3)

Offensichtlich wollte Gott Abraham wohl aus dem Sumpf des Götzendienstes befreien. Er uns seine Nachkommen wurden aus den Völkern herausgehoben, damit durch sie alle Völker gesegnet werden können.

    Und der HERR sprach zu Abram: Geh aus deinem Vaterland und von deiner Verwandtschaft und aus deines Vaters Hause in ein Land, das ich dir zeigen will. Und ich will dich zum großen Volk machen und will dich segnen und dir einen großen Namen machen, und du sollst ein Segen sein. Ich will segnen, die dich segnen, und verfluchen, die dich verfluchen; und in dir sollen gesegnet werden alle Geschlechter auf Erden.
    (1. Mose 12, 1 bis 3)

Diese 1. Verheißung vom kommenden Messias [=Christus] (siehe: 1. Mose 3, 15) zieht sich durch die ganze heilige Schrift.

    … in dir sollen gesegnet werden alle Geschlechter auf Erden.
    (aus 1. Mose 12, 3)

    ….und alle Völker auf Erden in ihm gesegnet werden sollen?
    (aus 1. Mose 18, 18)

    und durch dein Geschlecht sollen alle Völker auf Erden gesegnet werden, weil du meiner Stimme gehorcht hast.
    (1. Mose 22, 18)

    … Und durch dein Geschlecht sollen alle Völker auf Erden gesegnet werden,
    (aus 1. Mose 26, 4)

    … und durch dich und deine Nachkommen sollen alle Geschlechter auf Erden gesegnet werden.
    (aus 1. Mose 28, 14)

    … Durch dein Geschlecht sollen gesegnet werden alle Völker auf Erden.
    (aus Apostelgeschichte 3, 25)

    … In dir sollen alle Heiden gesegnet werden.
    (aus Galater 3, 8)

Es ist also klar auf der Hand, dass die Nachkommen des Abrahams und somit des Isaak diesen Messias und somit das große Heil hervorbringen sollte. Alle Menschen auf heute und diejenigen die je auf dieser Erde gelebt haben sollen Anteil am Segen des Abraham erhalten.

    Nun ist die Verheißung Abraham zugesagt und seinem Nachkommen. Es heißt nicht: und den Nachkommen, als gälte es vielen, sondern es gilt einem: und deinem Nachkommen, welcher ist Christus.
    (Galater 3, 16)

Die Verheißung des Abraham beruhen einzig in Christus!
Kein anderer Mensch kann bzw. konnte diese Verheißung erfüllen!

    Jesaja, erinnert die Israeliten zu seiner Zeit an die Verheißung des Abraham. Hört mir zu, die ihr der Gerechtigkeit nachjagt, die ihr den HERRN sucht: Schaut den Fels an, aus dem ihr gehauen seid, und des Brunnens Schacht, aus dem ihr gegraben seid. Schaut Abraham an, euren Vater, und Sara, von der ihr geboren seid. Denn als einen Einzelnen berief ich ihn, um ihn zu segnen und zu mehren.
    (Jesaja 51, 1 und 2)

Isaak wurde eine Frau gesucht welche eine Tochter des Betuël war.

    Nach diesen Geschichten begab sich's, dass Abraham angesagt wurde: Siehe, Milka hat auch Söhne geboren deinem Bruder Nahor, … und Betuël. Betuël aber zeugte Rebekka.
    (aus 1. Mose 20 bis 23)


 
 
Rebekka, Isaaks war zunächst auch unfruchtbar. Zwanzig Jahre mussten Isaak und Rebekka warten bis sie Zwillinge bekamen.

    Isaak aber war vierzig Jahre alt, als er Rebekka zur Frau nahm, … Isaak aber bat den HERRN für seine Frau, denn sie war unfruchtbar. Und der HERR ließ sich erbitten, und Rebekka, seine Frau, ward schwanger. … Danach kam heraus sein Bruder, der hielt mit seiner Hand die Ferse des Esau, und sie nannten ihn Jakob. Sechzig Jahre alt war Isaak, als sie geboren wurden.
    (aus 1. Mose 26, 20 bis 26)

Der Segen ruht schließlich auf Jakob dem zweit geborenen Sohn des Isaak. Wieder wählt Gott den jüngeren Sohn wie schon bei Abraham aus für die Linie der Verheißung. Esau und Jakob wurden genauso Stammväter eines Volkes wie vormals Ismael und Isaak. Esau der Stammvater der Edomiter war zwar der erstgeborene, aber Jakob der Stammvater der Israeliten trug die Verheißung weiter. Durch eine List erwarb Jakob den Erstgeburtssegen. Auch wenn Rebekkas und Jakobs Tat menschlich gesehen zu verurteilen ist, so tritt doch das Licht der Gnade Gottes umso stärker hervor. Isaak musste in seiner Segensrede, ohne es zu wissen und zu wollen Gottes Verheißung für Jakob bestätigen.

    Gott gebe dir vom Tau des Himmels und von der Fettigkeit der Erde und Korn und Wein die Fülle. Völker sollen dir dienen, und Stämme sollen dir zu Füßen fallen. Sei ein Herr über deine Brüder, und deiner Mutter Söhne sollen dir zu Füßen fallen. Verflucht sei, wer dir flucht; gesegnet sei, wer dich segnet!
    (1. Mose 27, 28 und 29 vgl. auch 1. Mose 25, 23)

Dieser Segen des Isaak wird als der Segen des Abrahams gesehen.

    Und der allmächtige Gott segne dich und mache dich fruchtbar und mehre dich, dass du werdest ein Haufe von Völkern, und gebe dir den Segen Abrahams, dir und deinen Nachkommen mit dir, dass du besitzest das Land, darin du jetzt ein Fremdling bist, das Gott dem Abraham gegeben hat.
    (1. Mose 28, 3 und 4)

    Dieser Segen findet sein Hauptgewicht in Christus (vgl. Galater 3) und ist auf Zukunft angelegt.
    (Hebräer 11, 20)

Dieser Segen findet seinen ersten Schlusspunkt beim Kommen Christi zur Heimholung seiner Braut, dies sich hier auf Erden für ihn bereitet. Wir auch segensvoll im tausendjährigem Reich fortwirken und schließlich beim Endgericht noch Gnade bereiten.

Gott selbst bestätigt schließlich den Segen des Jakob.

    Und der HERR ... sprach: Ich bin der HERR, der Gott deines Vaters Abraham, und Isaaks Gott; das Land, darauf du liegst, will ich dir und deinen Nachkommen geben. Und dein Geschlecht soll werden wie der Staub auf Erden, und du sollst ausgebreitet werden gegen Westen und Osten, Norden und Süden, und durch dich und deine Nachkommen sollen alle Geschlechter auf Erden gesegnet werden. Und siehe, ich bin mit dir und will dich behüten, wo du hinziehst, und will dich wieder herbringen in dies Land. Denn ich will dich nicht verlassen, bis ich alles tue, was ich dir zugesagt habe.
    (aus 1. Mose 28, 12 bis 15)

Wieder gibt Gott dem Träger des Segens einen neuen Namen.

    Und Gott erschien Jakob abermals, nachdem er aus Mesopotamien gekommen war, und segnete ihn und sprach zu ihm: Du heißt Jakob; aber du sollst nicht mehr Jakob heißen, sondern Israel sollst du heißen. Und so nannte er ihn Israel.
    (1. Mose 35, 9 und 10)

„יﬠקכ“ = Jakob bedeutet „Fersenhalter oder Ablöser“

„ישראל“ = Israel bedeutet „Gott siegt“

Israel hatte 12 Söhne, Ruben, Simeon, Levi, Juda, Issachar, Sebulon, Dan, Naftali, Gad, Asser, Josef und Benjamin. Wieder geht die Linie der Verheißung nicht über den erstgeborenen Sohn weiter. Auch Israels Josef und Benjamin die Lieblingssöhne von Israel werden nicht Väter der Verheißung, sondern Juda ist der Träger der Verheißung.


 
„יהורה“ = Juda bedeutet „der Gepriesene“

Es besteht bei Juda eine Parallele zu dem Jojachin. Matthäus führt bei beiden die Brüder an.

    … Jakob zeugte Juda und seine Brüder.
    (aus Matthäus 1, 2)

    Josia zeugte Jojachin und seine Brüder …
    (aus Matthäus 1, 11)

Nur bei diesen Beiden werden die Brüder erwähnt, obwohl auch z.B. David nachweislich Brüder hatte. Hier ist etwas besonderes geschehen. Beide Familien mussten ihre Heimat verlassen. Juda ging wegen der Hungersnot von Kanaan nach Gosen und Jojachin ging wegen der Verbannung von Jerusalem nach Babylon. In beiden Fällen müssen sie in ein fremdes Land ziehen, wobei jeweils die Ganze Familie mitgeht.

Der sterbende Jakob sieht bei seinem Segen in Juda die zukünftige Herrschaft für Israel.

    Juda," du bist's! Dich werden deine Brüder preisen. Deine Hand wird deinen Feinden auf dem Nacken sein, vor dir werden deines Vaters Söhne sich verneigen. Juda ist ein junger Löwe. Du bist hochgekommen, mein Sohn, vom Raube. Wie ein Löwe hat er sich hingestreckt und wie eine Löwin sich gelagert. Wer will ihn aufstören? Es wird das Zepter von Juda nicht weichen noch der Stab des Herrschers von seinen Füßen, bis dass der Held komme, und ihm werden die Völker anhangen.
    (1. Mose 49, 8 bis 10)

Diese Sichtweise wird auch durch den Mode bestätigt.

    Dies ist der Segen über "Juda." Und er sprach: HERR, erhöre die Stimme Judas und bringe ihn zu seinem Volk; lass seine Macht groß werden und sei ihm Hilfe wider seine Feinde!
    (5. Mose 33, 7)

Durch Jakob wird die Herzhaftigkeit und Kraft die in der Familie des Juda liegt mit einem jungen Löwen verglichen. In der Offenbarung des Johannes wird dieses Bild aufgegriffen.

Und einer von den Ältesten spricht zu mir: Weine nicht! Siehe, es hat überwunden der Löwe aus dem Stamm Juda, die Wurzel Davids, aufzutun das Buch und seine sieben Siegel.
(Offenbarung 5, 5)

Durch diese Aussage wird der Blick auf Christus gelenkt.

Juda zeugte Perez und Serach mit der Tamar. Perez zeugte Hezron. Hezron zeugte Ram.
(Matthäus 1, 3)

Hier ist kein Widerspruch zu der obigen Feststellung über die Brüder. Perez und Serach hatten noch einen Bruder den Schela. Die Brüder Er und Onan waren allerdings bereits gestorben. Die Bemerkung „Brüder“ ist also so gesehen nicht tangiert.


 
„פרץ“ = Perez bedeutet „Riss“ oder „Bresche“

    „Juda zeugte den Perez und den Serach von der Thamar“
    (Mattäus 1, 3)

Hier befindet sich ein Hinweis auf eine sehr dunkle Sündengeschichte in dieser Ahnenreihe Christi. ( siehe: 1. Mose 38, 1 bis 30)

Die ungeratenen Söhne „Er“ und „Onan“, die aus der Ehe Judas mit einer Kanaaniterin Schua hervorgegangen waren starben frühzeitig. Onan hat einer heute weitverbreiteten Sexualpraktika seinen Namen geliehen. Onan verweigerte seinem Bruder Kinder zu zeugen, was damals als Sünde angesehen wurde. Als dann Juda aus Angst, nun noch seinen letzten Sohn zu verlieren, die Schwagerehe zwischen Schela und Tamar verhinderte, verschaffte diese sich die Kinder über ihren Schwiegervater. Gerade den erstgeborenen Sohn aus dieser Beziehung wurde nun der Träger der Verheißung.


 
In diesem dunklen Kapitel aus dem Leben des Judas ist die Erwähnung der Schwager- oder Leviratsehe wichtig. Diese Sitte wurde später im mosaischen Gesetz aufgenommen.

    Wenn Brüder beieinander wohnen und einer stirbt ohne Söhne, so soll seine Witwe nicht die Frau eines Mannes aus einer andern Sippe werden, sondern ihr Schwager soll zu ihr gehen und sie zur Frau nehmen und mit ihr die Schwagerehe schließen. Und der erste Sohn, den sie gebiert, soll gelten als der Sohn seines verstorbenen Bruders, damit dessen Name nicht ausgetilgt werde aus Israel.
    (5. Mose 25, 5 und 6)  
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Von den nun folgenden Nachkommen wird im Alten Testament nur wenig berichtet. Bei Hezron, Ram und Amminadab finden sich nur die Namen.

    Die Söhne Judas: Er, Onan, Schela, Perez und Serach. Aber Er und Onan waren gestorben im Lande Kanaan. Die Söhne aber des Perez: Hezron und Hamul.
    (1. Mose 46, 12)

    Die Söhne Judas sind: Er, Onan, Schela. Diese drei wurden ihm geboren von der Kanaaniterin, der Tochter Schuas. Er aber, der Erstgeborene Judas, war böse vor dem HERRN; darum ließ er ihn sterben. Tamar aber, seine Schwiegertochter, gebar ihm Perez und Serach, sodass die Söhne Judas zusammen fünf waren. Die Söhne des Perez sind: Hezron und Hamul. Die Söhne Hezrons aber, die ihm geboren wurden, sind: Jerachmeel, Ram, Kaleb. Ram aber zeugte Amminadab. Amminadab zeugte Nachschon, den Fürsten von Juda. Nachschon zeugte Salmon. Salmon zeugte Boas.
    (aus 1. Chronik 2, 3 und 4 und 9 bis 11)

    Dies ist das Geschlecht des Perez: Perez zeugte Hezron; Hezron zeugte Ram; Ram zeugte Amminadab; Amminadab zeugte Nachschon; Nachschon zeugte Salmon; Salmon zeugte Boas; Boas zeugte Obed;
    (Rut 4, 18 bis 21)


 
„חצרון“ = Hezron bedeutet soviel wie „von einer Mauer umgeben“

„רם“ = Ram bedeutet soviel wie „Hoch“ oder „Erhöht“

„ﬠמינרכ“ = Amminadab bedeutet soviel wie „Mein Verwandter ist Edel“


 
 
Eine Schwierigkeit in den neuen Bibelausgaben sind die beiden Namen Admin und Arni statt dem Namen Ram.

    der war ein Sohn Amminadabs, der war ein Sohn Admins, der war ein Sohn Arnis, der war ein Sohn Hezrons, der war ein Sohn des Perez, der war ein Sohn Judas,
    (Lukas 3, 33 = Luther 1984)

    der war ein Sohn Amminadabs, der war ein Sohn Rams, der war ein Sohn Hezrons, der war ein Sohn des Perez, der war ein Sohn Juda’s,
    (Lukas 3, 33 = Luther 1912)

Hier ist in den neuerem Ausgaben der Bibel eine Änderung des Textes zu erkennen. Warum nun hat man diese Änderung vorgenommen?
Hier handelt es sich offensichtlich um einen Kopierfehler. Das der Schreiber des Lukasevangelium hier etwas Falsches eingefügt hat erscheint unwahrscheinlich.

Dazu findet sich hier eine kleine Aufstellung zu Admin und Arni mit verschiedenen Urschriften der Bibel. 

Da aber in den wesentlich älteren Urschriften der Bibel, welche allesamt aus dem Bereich des heutigen Ägypten sind, andere Stellen manches durchaus deutlicher werden ließen, hat man logischerweise auch solche etwas strittigen Änderungen akzeptiert und eingefügt. Es ist die logische Konsequenz, wenn man dem Urzustand der Bibel so nah als möglich sein will. Es ist also überhaupt nicht als Textverfälschung anzusehen, wie es einige Kritiker lauthals verbreiten.

    von Juda: Nachschon, der Sohn Amminadabs
    (4. Mose 1, 7)

Diese Bibelstelle sagt aus, das Nachschon zur Zeit des Auszuges aus Ägypten gelebt hat. Er zählte zu dem Häuptern der Sippen die zur Zählung der Wehrfähigkeit herangezogen wurden.


 
„נחשון“ = Nachschon bedeutet soviel wie „ Zauberer“

… der war ein Sohn Salmons, der war ein Sohn Nachschons, (aus Lukas 3, 32)

... Nachschon zeugte Salmon. (aus Matthäus 1, 4)


 
„שלמון“ = Salmon bedeutet soviel wie „Bekleidungsstück“

    … Die gingen hin und kamen in das Haus einer Hure, die hieß Rahab, und kehrten dort ein.
    (aus Josua 2, 1)

Wen man den Begriff Hurerei nach heutiger Sichtweise im Alten Testament sucht wird man nichts finden. Nun könnte man meinen, dass Hurerei in Israel toleriert wurde. Dem ist aber nicht so. Sucht man z.B. den Begriff Hochzeit, ist man ebenso aufgeschmissen. Dieser Begriff wird z.B. bei Simson erwähnt, wo allerdings genau betrachtet nur ein Mahl erwähnt wird. (Richter 14, 10 und 12 und 17) Eine weitere Schriftstelle findet sich im Hohelied 3, 11, wo es wirklich um Hochzeit geht. Warum ist dieser Begriff so spärlich besetzt, wo doch Ehebruch in den Geboten erwähnt wird. Hier wird der Begriff Heirat so gut wie nicht erwähnt. Es war wohl damals eher üblich sich ein Frau zu nehmen, indem man mit ihr den Beischlaf vollzog.

    Und sie suchten ein schönes Mädchen im ganzen Gebiet Israels und fanden Abischag von Schunem und brachten sie dem König. Und sie war ein sehr schönes Mädchen und umsorgte den König und diente ihm. Aber der König erkannte sie nicht.
    (1. Könige 1, 3 und 4)

Folglich war Abischag auch nach dem Tode des David noch als Ehefrau interessant.

    Er (=Adonija) sprach: Rede mit dem König Salomo, denn er wird dich nicht abweisen, dass er mir gebe Abischag von Schunem zur Frau.
    (1. Könige 2, 17)

Man kann also sagen, dass mit dem Vollzug des Beischlafes die Ehe vollzogen war. Somit ist dann die Ehefrau für einen anderen Sexualpartner tabu.

    Wenn jemand die Ehe bricht mit der Frau seines Nächsten, so sollen beide des Todes sterben, Ehebrecher und Ehebrecherin, weil er mit der Frau seines Nächsten die Ehe gebrochen hat. Wenn jemand mit der Frau seines Vaters Umgang pflegt und damit seinen Vater schändet, so sollen beide des Todes sterben; ihre Blutschuld komme über sie.
    (3. Mose 20, 10 und 11)

Da damals die Vielehe gängiger Brauch war, konnte ein Mann allerdings sich eine zweite Frau nehmen. Wäre damals ein Mann verheiratet oder unverheiratet bei einer verheirateten Frau als zweiter Sexualpartner aufgetreten, so wäre das Ehebruch gewesen. Man muss schon sagen, dass diese Regelung sehr einseitig war. Oben habe ich angeführt, dass die Abischag noch als unverheiratet gegolten hat, denn David konnte diese angestrebte Ehe nicht vollziehen. Deshalb warb auch Adonija um diese Frau. Was allerdings auch bedeuten würde, dass Salomo sein Anrecht auf diese Frau genau genommen mit dem Thron hätte an Adonija abgetreten. Auch deshalb wurde diese Bitte nicht gewährt.
Folgen wir der nun hier aufgestellten Logik, dann war auch die Hurerei Ehebruch und somit auch genauso bestraft.


 
Trotzt dieser hier nachgewiesenen todeswürdigen Sünde durfte die Rahab weiter leben und unter Israel sich einen Ehepartner suchen. Lediglich ein Priester hätte sie nicht heiraten dürfen.

    Durch den Glauben kam die Hure „Rahab“ nicht mit den Ungehorsamen um, weil sie die Kundschafter freundlich aufgenommen hatte.
    (Hebräer 11, 31)

    Desgleichen die Hure Rahab, ist sie nicht durch Werke gerecht geworden, als sie die Boten aufnahm und ließ sie auf einem andern Weg hinaus?
    (Jakobus 2, 25)

Durch den Glauben und die Werke wurde Rahab gewürdigt, eine Ahnenfrau Christi zu werden.

    … der war ein Sohn des Boas, der war ein Sohn Salmons, …
    (aus Lukas 3, 32)

    Salmon zeugte Boas mit der Rahab. …
    (aus Matthäus 1, 5)


 
„כﬠז“ = Boas bedeutet „Schnelligkeit“ oder „In Ihm ist Stärke“

    … Boas zeugte Obed mit der Rut.
    (aus Matthäus 1, 5)


 
Durch Rut kam nach der Thamar und der Rahab die dritte Heidin in die Ahnenreihe Christi. Zu der Rut lohnt es sich eine kleine Betrachtung zu machen.

    Der hieß Elimelech und seine Frau Noomi und seine beiden Söhne Machlon und Kiljon; die waren Efratiter aus Bethlehem in Juda. Und als sie ins Land der Moabiter gekommen waren, blieben sie dort.
    (Rut 1,2)

Hier könnte der Begriff Efratiter verwundern, deshalb eine kleiner Bibelvers zur Erklärung.

    So starb Rahel und wurde begraben an dem Wege nach Efrata, das nun Bethlehem heißt.
    (1. Mose 35, 19)

    Und Elimelech, Noomis Mann, starb und sie blieb übrig mit ihren beiden Söhnen. Die nahmen moabitische Frauen; die eine hieß Orpa, die andere Rut.
    (Rut 1, 3 und 4)

Rut war also keine aus dem Volk Israel! Es ist interessant zu ergründen woher das Volk Moab kam.

    So wurden die beiden Töchter Lots schwanger von ihrem Vater. Und die ältere gebar einen Sohn, den nannte sie Moab. Von dem kommen her die Moabiter bis auf den heutigen Tag.
    (1. Mose 19, 36 und 37)

Rut war also ein weiblicher Nachfahre des Lot. Wie dieser Moab gezeugt wurde ist nicht gerade rühmlich, deshalb heißt es auch im Mose:

    Die Ammoniter und Moabiter sollen nicht in die Gemeinde des HERRN kommen, auch nicht ihre Nachkommen bis ins zehnte Glied; sie sollen nie hineinkommen.
    ( 5. Mose 23, 4)

Trotzdem hat es Gott gefallen auch solche, für uns als verwerflich betrachtete Angelegenheit in die Ahnenreihe Christi mit einfließen zu lassen. Matthäus macht auch hier die Sündhaftigkeit der Vorfahren ganz bewusst deutlich, indem er diese Rut unter den nur wenigen Frauen nennt.

Nach einiger Zeit kehrt die Witwe Noomi mit ihrer Schwiegertochter Rut, welche inzwischen auch Witwe war, zurück nach Bethlehem, während ihre Schwägerin Orpa in Moab blieb. Noomi und Orpa mochten sich, dementsprechend war die Trennung auch ausgesprochen herzlich. Nun zeigte sich die Herzengüte dieser Moabiterin Rut, als sie diesen so markanten Satz sprach:

    … Wo du hingehst, da will ich auch hingehen; wo du bleibst, da bleibe ich auch. Dein Volk ist mein Volk, und dein Gott ist mein Gott. Wo du stirbst, da sterbe ich auch, da will ich auch begraben werden. Der HERR tue mir dies und das, nur der Tod wird mich und dich scheiden.
    (aus Rut 18 und 17)

Auch die weitere Geschichte zeigt wie edel diese Frau ist!

Nun trifft in diesem Falle ja die schon erwähnte Leviratsehe zu, welche ich bereits bei dem Juda erwähnt habe.
(siehe dort und: 5. Mose 25, 5 und 6)

Malchon war kinderlos gestorben und auch sein Bruder Kiljon starb kinderlos. Nun hätte hier der Boas nach diesem Gesetz ja dem Malchon Kinder und somit einen Erbe schaffen müssen. In der Ahnenreihe wird aber der Boas statt dem Malchon erwähnt. Das hängt damit zusammen, dass Boas nicht die erste Wahl war.

    Ja, es ist wahr, dass ich ein Löser bin; aber es ist noch ein Löser da, näher verwandt als ich.
    (Rut 3, 12)

Folglich wäre dieser der Mann gewesen, der die Leviratsehe hätte vollziehen müssen!

    Da antwortete er: Ich vermag es nicht zu lösen, sonst würde ich mein Erbteil schädigen. Löse dir zugut, was ich hätte lösen sollen; denn ich vermag es nicht zu lösen. Es war aber von alters her ein Brauch in Israel: Wenn einer eine Sache bekräftigen wollte, die eine Lösung oder einen Tausch betraf, so zog er seinen Schuh aus und gab ihn dem andern; das diente zur Bezeugung in Israel.
    (Rut 4, 6 und 7)

Damit fiel der direkte Löser aus und es war dann so gesehen keine Leviratsehe mehr! (siehe: 5. Mose 25, 7 bis 10) Somit ist dann auch der Sohn des Boas rechtmäßig sein Sohn.

Der nächste in der Ahnenreihe wird wieder nur mit dem Namen angeführt.


 

    … Boas zeugte Obed mit der Rut. …
    (aus Matthäus 1, 5)

    … der war ein Sohn Obeds, der war ein Sohn des Boas, …
    (aus Lukas 3, 32)

„ﬠוכר“ = Obed bedeutet „ dienend oder Diener“

Obed wird von Noomi erzogen er war der als Nachkommen dienende Sohn der Noomi.

    Und Noomi nahm das Kind und legte es auf ihren Schoß und ward seine Wärterin. Und ihre Nachbarinnen gaben ihm einen Namen und sprachen: Noomi ist ein Sohn geboren; und sie nannten ihn Obed. Der ist der Vater Isais, welcher Davids Vater ist.
    (Rut 4, 16 und 17)

    … Obed zeugte Isai.
    (aus Matthäus 1, 5)

    der war ein Sohn Isais, der war ein Sohn Obeds …
    (aus Lukas 3, 32)


 
אישי / ישי (Yishay / Iyshay) ιεσσαι   (Iessai) = Isai bedeutet „lebend; existenzfähig; Jah existiert; der Männliche; Tapfere; Feste“

Oft wird in der alten Literatur der Begriff „Jesse“ für ihn gebraucht. In der Lutherbibel 1912 ist dieser Name im Neuen Testament verwendet. Hier ist wohl eine Übernahme aus der Vulgata naheliegend. Denn dort wird der Name an diesen Stellen mit „Iesse“ angegeben. Warum dies so ist, ist theologisch ungeklärt.

Der Isai wird 48 Mal in der Bibel erwähnt und ist das deutlich mehr vertreten als die anderen 10 Vorfahren welche im Buch Rut aufgezählt sind.

    Dies ist das Geschlecht des Perez: Perez zeugte Hezron; Hezron zeugte Ram; Ram zeugte Amminadab; Amminadab zeugte Nachschon; Nachschon zeugte Salmon; Salmon zeugte Boas; Boas zeugte Obed; Obed zeugte Isai; Isai zeugte David.
    (Rut 4, 18 bis 22)

David wird oft als Sohn des Isai bezeichnet.

    … Ich habe gesehen einen Sohn Isais, des Bethlehemiters, …
    (aus 1. Samuel 16, 18)

    … Warum ist der Sohn Isais nicht zu Tisch gekommen …
    … Denn solange der Sohn Isais lebt auf Erden, wirst du und auch dein Königtum nicht bestehen. …
    (aus 1. Samuel 20, 27 und 31)

    … Hört, ihr Benjaminiter! Wird der Sohn Isais euch allen auch Äcker und Weinberge geben …
    (aus 1. Samuel 22, 7)

Hier wird diese Begriff wohl eher geringschätzig gebraucht. Trotzdem wurde diese Name schließlich zu einem „Markennamen“ für die Nachkommen des David.

Jesus ist dann schließlich das Reis des Isai.

Und es wird ein Reis hervorgehen aus dem Stamm Isais und ein Zweig aus seiner Wurzel Frucht bringen.
(Jesaja 11, 1)

Im vorherigen Vers wird Jesus auch als Wurzel bezeichnet. Nun kann ja ein Baum ohne Wurzel nicht wachsen. Ohne Wurzel keine Frucht. So gesehen ist somit Jesus als Vorahn von David bezeichnet. Somit stammt eigentlich David von Jesus ab.

    Und es wird geschehen zu der Zeit, dass das Reis aus der Wurzel Isais dasteht als Zeichen für die Völker. Nach ihm werden die Heiden fragen, und die Stätte, da er wohnt, wird herrlich sein.
    (Jesaja 11, 10)

    Und wiederum spricht Jesaja: »Es wird kommen der Spross aus der Wurzel Isais und wird aufstehen, um zu herrschen über die Heiden; auf den werden die Heiden hoffen.«
    (Römer 15, 12)

    Und einer von den Ältesten spricht zu mir: Weine nicht! Siehe, es hat überwunden der Löwe aus dem Stamm Juda, die Wurzel Davids, aufzutun das Buch und seine sieben Siegel.
    (Offenbarung 5, 5)

    Ich, Jesus, habe meinen Engel gesandt, euch dies zu bezeugen für die Gemeinden. Ich bin die Wurzel und das Geschlecht Davids, der helle Morgenstern.
    (Offenbarung 22, 16)

Jesus ist dann so gesehen sogar der Ursprung der Welt, wie es der Prolog des Johannesevangeliums klar stellt.

    Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und Gott war das Wort. Alle Dinge sind durch dasselbe (=Wort) gemacht, und ohne dasselbe ist nichts gemacht, was gemacht ist. … In ihm war das Leben, und das Leben war das Licht der Menschen. … Das war das wahre Licht, das alle Menschen erleuchtet, die in diese Welt kommen. … Und das Wort ward Fleisch und wohnte unter uns, und wir sahen seine Herrlichkeit, eine Herrlichkeit als des eingeborenen Sohnes vom Vater, voller Gnade und Wahrheit. … Niemand hat Gott je gesehen; der Eingeborene (=Jesus), der Gott ist und in des Vaters Schoß ist, der hat ihn uns verkündigt.
    (aus Johannes 1, 1 bis 18)
Eindeutiger kann der Schreiber des Johannesevangeliums die Sachlage nicht beschreiben!


 

    Isai zeugte den König David. …
    (aus Matthäus 1, 6)

    … der war ein Sohn Davids, der war ein Sohn Isais …
    (aus Lukas 3, 31 und 32)

דוד = David oder auch
דויד = Daviyd
Griechisch wird dieser Name so geschrieben
δαβιδ =David

David war nicht der älteste, sondern wohl der siebte Sohn und somit jüngste Sohn des Isai.

    Isai zeugte seinen Erstgeborenen Eliab, Abinadab als zweiten Sohn, Schamma als dritten, Netanel als vierten, Raddai als fünften, Ozem als sechsten, David als siebenten.
    (1. Chronik 2, 13 - 15)

Obwohl es bei der Salbungsgeschichte anders aussieht.

    So ließ Isai seine sieben Söhne an Samuel vorübergehen; aber Samuel sprach zu Isai: Der HERR hat keinen von ihnen erwählt.
    (1. Samuel 16, 10)

Auch später im Samuel wird die These von den acht Söhnen bestätigt.

    David aber war der Sohn jenes Efratiters aus Bethlehem in Juda, der Isai hieß. Der hatte acht Söhne … Aber die drei ältesten Söhne Isais … sie hießen: Eliab, der erstgeborene, Abinadab, der zweite, und Schamma, der dritte. Und David war der jüngste;
    (aus 1. Samuel 12 und 14)

So gesehen wäre ja David der 8. Sohn.

Hier ist sich die Theologie nicht einig. War er nun der siebende, der eigentlich noch eine besondere Bedeutung (=Vollkommenheit) hätte, oder war er eher der noch unbedeutendere achte Sohn?

Da David nicht als vollkommen anzusehen ist; siehe z.B. seine Volkszählung etc.. Ich gehe ich davon aus, dass er doch wohl eher der achte Sohn war.

    bei Juda Elihu, einer der Brüder Davids;
    (aus 1. Chronik 27, 18)

Vielleicht war ja dass der siebende?

Wichtiger ist aber, dass eben der jüngste und nicht der erste Sohn von Gott erwählt war.

Im Matthäusevangelium wird David als König bezeichnet. Alle weiteren Könige werden nicht mit diesem Titel angeführt. Damit soll Jesus den Israeliten als König angekündigt werden, obwohl dann später der Jojachin dieses Königtum gar nicht bestätigen kann.

Die beim Rauswurf aus dem Paradies von Gott gegebene Verheißung ging mit David aus dem Stamme Juda in Erfüllung. (siehe 1. Mose 49, 10) Auch der Segensspruch des Jakob wies ganz deutliche auf den Stamm Juda hin. Saul, der aus dem Stamme Benjamin kam konnte so gesehen diese Verheißung nicht erfüllen. Gott nahm daher den geringgeschätzten David und erhob ihn durch SEINE Gnadenwahl zum König.

Als David Gott ein Haus in Jerusalem bauen will, wird der Prophet Nathan zu ihm. Der sagte unter Anderem:

    seit der Zeit, da ich Richter über mein Volk Israel bestellt habe, will ich dir Ruhe geben vor allen deinen Feinden. Und der HERR verkündigt dir, dass der HERR dir ein Haus bauen will. Wenn nun deine Zeit um ist und du dich zu deinen Vätern schlafen legst, will ich dir einen Nachkommen erwecken, der von deinem Leibe kommen wird; dem will ich sein Königtum bestätigen. Der soll meinem Namen ein Haus bauen, und ich will seinen Königsthron bestätigen ewiglich.
    (2. Samuel 7, 11 bis 13)

Dieser Wunsch wird dem David also nicht gewährt, aber sein Königtum trotzdem bestätigt, was auch durch einen Psalm-Dichter bestätigt wird.

    Ich will meinen Bund nicht entheiligen und nicht ändern, was aus meinem Munde gegangen ist. Ich habe "einmal" geschworen bei meiner Heiligkeit und will David nicht belügen: »Sein Geschlecht soll ewig bestehen und sein Thron vor mir wie die Sonne, wie der Mond, der ewiglich bleibt, und wie der treue Zeuge in den Wolken.« "SELA".
    (Psalm 89, 35 bis 36)

David muss die prophetische Gabe gehabt haben.

    Sie geben mir Galle zu essen und Essig zu trinken für meinen Durst.
    (Psalm 69, 22)

    Sie teilen meine Kleider unter sich und werfen das Los um mein Gewand.
    (Psalm 22, 19)

    Er bewahrt ihm alle seine Gebeine, dass nicht eines zerbrochen wird.
    (Psalm 34, 21)

    Denn du wirst mich nicht dem Tode überlassen und nicht zugeben, dass dein Heiliger die Grube sehe.
    (Psalm 16, 10)

    Auch mein Freund, dem ich vertraute, der mein Brot aß, tritt mich mit Füßen.
    (Psalm 41, 10)

All das musste Jesus erleiden!

David war auch ein Sünder! Oben erwähnte ich bereits die eigenmächtige Volkszählung. David hatte bereits 6 Frauen: Die Saultochter Michal, Ahinoam, Abigajil, Maacha, Abital und Egla. Doch sein Herz entbrannte zu einer verheirateten Frau.

    Und David sandte hin und ließ nach der Frau fragen und man sagte: Das ist doch Batseba, die Tochter Eliams, die Frau Urias, des Hetiters. Und David sandte Boten hin und ließ sie holen. Und als sie zu ihm kam, wohnte er ihr bei; sie aber hatte sich gerade gereinigt von ihrer Unreinheit. Und sie kehrte in ihr Haus zurück. Und die Frau ward schwanger und sandte hin und ließ David sagen: Ich bin schwanger geworden.
    (2. Samuel 11, 3 bis 5)

Seine Schuld wird sogar noch größer, da er den Mann der Batseba, den Uria umbringen lässt. Das Kind, welches aus dieser Sünde entstanden ist, stirbt kurz nach seiner Geburt. Seine Reue können wir im Psalm 51 finden.

    "Ein Psalm Davids, vorzusingen, als der Prophet Nathan zu ihm kam, nachdem er zu Batseba eingegangen war." Gott, sei mir gnädig nach deiner Güte, und tilge meine Sünden nach deiner großen Barmherzigkeit. Wasche mich rein von meiner Missetat, und reinige mich von meiner Sünde; denn ich erkenne meine Missetat, und meine Sünde ist immer vor mir. An dir allein habe ich gesündigt und übel vor dir getan, auf dass du Recht behaltest in deinen Worten und rein dastehst, wenn du richtest. Siehe, ich bin als Sünder geboren, und meine Mutter hat mich in Sünden empfangen. Siehe, dir gefällt Wahrheit, die im Verborgenen liegt, und im Geheimen tust du mir Weisheit kund. Entsündige mich mit Ysop, dass ich rein werde; wasche mich, dass ich schneeweiß werde. Lass mich hören Freude und Wonne, dass die Gebeine fröhlich werden, die du zerschlagen hast. Verbirg dein Antlitz vor meinen Sünden, und tilge alle meine Missetat. Schaffe in mir, Gott, ein reines Herz, und gib mir einen neuen, beständigen Geist. Verwirf mich nicht von deinem Angesicht, und nimm deinen Heiligen Geist nicht von mir. Erfreue mich wieder mit deiner Hilfe, und mit einem willigen Geist rüste mich aus. Ich will die Übertreter deine Wege lehren, dass sich die Sünder zu dir bekehren. Errette mich von Blutschuld, Gott, der du mein Gott und Heiland bist, dass meine Zunge deine Gerechtigkeit rühme. Herr, tu meine Lippen auf, dass mein Mund deinen Ruhm verkündige. Denn Schlachtopfer willst du nicht, ich wollte sie dir sonst geben, und Brandopfer gefallen dir nicht. Die Opfer, die Gott gefallen, sind ein geängsteter Geist, ein geängstetes, zerschlagenes Herz wirst du, Gott, nicht verachten. Tu wohl an Zion nach deiner Gnade, baue die Mauern zu Jerusalem. Dann werden dir gefallen rechte Opfer, Brandopfer und Ganzopfer; dann wird man Stiere auf deinem Altar opfern.

Später heiratet David diese Frau und bekommt mit ihr noch weitere vier Kinder.

    Und diese sind ihm geboren zu Jerusalem: Schammua, Schobab, Nathan, Salomo, diese vier von Batseba, der Tochter Eliams;
    (1. Chronik 3, 5)

Das Alte Testament hat bis David bis auf wenige Ausnahmen eine einheitliche Linie der Ahnenreihe Christi.
Interessant ist nun, dass beide Schreiber der Evangelien Matthäus und auch Lukas diese Sündengeschichte in ihren Stammbaum einfließen lassen, da beide einen Nachfahren aus der Ehe des David und Batseba anführen.

 

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