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Carl Ischer
© Evangelische Brüder-Unität
Herrnhuter Brüdergemeine

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Islam

الإسلام


 
اللّه
(Allahu)
Gott

 

Der Islam ist die jüngste der großen Weltreligionen. Auf der ganzen Welt gibt es ca. 1 Milliarde Muslime. Wenn man den Islam betrachtet, muss man als Christ den Islam ein wenig isoliert betrachten, denn eine Sicht von der christlichen Anschauung lässt vieles im Dunkel. Viele Dinge erscheinen uns sonderbar oder unverständlich. Um sich den Islam zu erschließen ist es notwendig einige Dinge genauer zu beleuchten. Betrachten wir also zuerst der Begriff Islam.

    الإسلام = Islam
    Im Wort verbergen sich die Begriffe
    Gott und Salam   الإسلام    =   الإ    +   سلام  
    الإ  >>> Kürzel von >>> اللّه   Allah >>> zu deutsch = Gott
    سلام   = Salam >>> zu deutsch = Frieden

Islam heißt also übersetzt: "Frieden finden durch sich hingeben dem einen Gott". Also ist die ganze Hingabe, des eigenen Seins, zu Gott ein Hort des Friedens. Dieses Wort bezeichnet die Religion, die der Prophet Muhammad begründete. Grundlage des Glaubens ist der Koran.

    القرآن >>> Qur-ân >>> Koran >>> Rezitation

Der Koran beansprucht, daß der Islam die letzte allgemeingültige Lehre, das letzte Gesetz Gottes für die Menschheit ist. Der Islam ist laut Koran die Fortsetzung der vorherigen Lehren. Angeblich beinhaltet der Koran die Wahrheiten aller Lehren in sich. Gemeint ist damit sowohl die Lehre die dem Noah (?) gegeben war, wie auch die Thora der Juden und das Evangelium von Jesu. Liest man die bekannten Bücher so kommt man allerdings zu einem ganz anderen Schluß? Der Koran ist im Grunde, eine Wiederholung der Thora. Das Evangelium welches zwar im Koran als Rechtleitung (?) erwähnt ist, wird aber nicht als bindend angesehen. Genau genommen wird es sogar abgelehnt, da es angeblich zu verfälscht ist. Im Koran finden sich Suren, die andere Religionen ablehnen. Die Dreieinigkeit der Christen, wird z.B. auch abgelehnt und als Götzendienst bezeichnet, obwohl im Koran damit etwas Anderes gemeint ist.

    Und wenn Allah sprechen wird: "O Jesus, Sohn der Maria, hast du zu den Menschen gesprochen: "Nehmet mich und meine Mutter als zwei Götter neben Allah an?" ...
    (Sure 5, aus 116)

Nur hier wird der bzw. hier die Dritte erwähnt. Ansonsten ist es nur biologische Fachsimpelei. Das Verhältnis zu der Christenheit ist ob dieser Auffassung zweigeteilt. Dieser Punkt ist auch ein großes Problem des Islam. Durch dieses Problem kommt es dazu, dass man zwar Toleranz zu anderen verkündigt, aber gleichzeitig das ganze Gegenteil zu tut. Ähnlich verhalten sich die Dinge, allerdings auch in anderen Religionen. Jesus hat so etwas aber grundsätzlich verworfen. Betrachtet man die Überschriften der Suren. so finden wir immer den Ausspruch:

بسم الله الرحمن الرحيم
Im Namen Gottes, des Erbarmens, des Barmherzigen

Allah (Gott) wird also als Erbarmer und Barmherziger angesehen. Eine Sündenvergebung zu Lebzeiten gibt es aber nicht. Ein Wichtiger Bestandteil der Islamischen Lehre ist die Sunna.

    Sunna   >>>   سنة   >>>   Gewohnheit

Unter Sunna versteht man, Aussprüche und Berichte darüber, wie Muhammad sich in bestimmten Situationen verhielt (Praxis des Propheten). Diese sind schriftlich überliefert und liegen in der Traditionssammlung vor. Sie gilt neben dem Koran als autoritative Glaubensurkunde. Hier sind die für Europäer so schwer verständlichen Regeln zu finden. Überliefert sind hier auch Urteile, die der Prophet gesprochen hat. Da diese Urteile vor ca. 1400 Jahren gesprochen wurden, kann man sich den Inhalt aus der Geschichte zusammenreimen. Die Sunna ist deshalb auch heute, nicht uneingeschränkt als Zeitgemäß zu betrachten (!).
Um den Islam zu verstehen macht es sich erforderlich den Koran genau zu studieren. Oberflächlichkeit, beleuchtet die Gesamtheit nur unzuverlässig und führt zu Mißverständnissen. Im Koran finden sich zunächst die Suren. Diese Worte sind der eigentliche Koran. Im Anhang befinden sich oft noch weitere Aufzeichnungen. Diese werden als Hadith bezeichnet.

    Hadith   >>>   حديث
    Plural:
    Ahadith   >>>    أهاديث
       >>>   Erzählung (der Tradition)

Hadith sind Worte des Propheten Muhammad. Während der Koran, nach dem Selbstverständnis des Islam, diejenigen Worte enthält, die Allah dem Propheten Muhammad durch den Engel Gabriel (arabisch Dschibril / جبريل ) offenbart hat, sind die Ahadith die persönlichen Äußerungen, Worte, Sprüche, Mitteilungen des Propheten. Also die Worte, die Allah durch Wort, Vision oder Traum dem Propheten übermittelt hatte, die aber von ihm nicht, für den Koran bestimmt waren. Die Ahadith sind wiederum in zwei verschiedene Gruppen unterteilt.

    Hadith qudsi   >>>   حديث قدسي
    ist ein Ausspruch des Propheten Muhammad der direkt auf GOTT zurück geht.

    Hadith nabawi   >>>   حديث نبوي
    Hadith nabawi = normaler Hadith
    ist eine auf uns gekommene Überlieferung durch einen Gefährten (arabisch Sahaba / صحابة ) des Propheten

Neben dem Koran und Sunna sind die Ahadith die dritte wesentliche Quelle des islamischen Denkens und Lebens. In ihnen geht es um die genaue Überlieferung all dessen, was der Prophet zu bestimmten Gelegenheiten gesagt oder getan hat.
Die Araber verfügten, nach eigener Ansicht, über ein bemerkenswert gutes Gedächtnis (angeblich! sie sind nicht besser als andere Menschen alles andere wäre Überheblichkeit). Somit sollen sie in der Lage gewesen sein, auch längere Ausführungen sofort auswendig zu lernen bzw. im Gedächtnis zu behalten. Das halte ich allerdings für eine Legende. Zu beachten ist hierbei, daß sie genau diese Eigenschaft denen, die andere heilige Schriften überliefert haben, absprechen! Allerdings kann man nicht absprechen, daß die Bemühungen den Text Original zu erhalten enorm sind. Wird doch jegliche Abweichung vom Original als ein Verbrechen behandelt. Es gibt etwa 600.000 verschiedene, unterschiedlich lange Ahadith. Viele der Gefährten des Muhammad waren im Besitz von eigenen Hadithsammlungen. Sie hatten oft eine Vielzahl von Schülern, denen sie ihr Wissen weitergaben. Da der Wille Gottes in Gesetzen festgelegt ist, ist der Islam eine Gesetzesreligion. Diese Gesetze richten den Menschen nicht nur auf ein Jenseits aus, sondern sie gestalten das ganze Diesseits. Da Gott der Herrscher über alles ist, kennt der Islam auch keine Trennung von geistlich (Religion) und weltlich. Der Islam ist totalitär! Die Totalität des Glaubens bestimmt in der islamischen Welt die menschlichen Wirklichkeit. Deshalb kennt der Islam auch keine Trennung von Religion und Staat. Freiheit nach westlichen Verständnis ist hier eher nicht zu erwarten. Führung ist es, was der Muslim von seiner Religion erwartet,
          Führung durch Verweis
               auf die Tradition
               auf das Wort Gottes
               auf das Vorbild des Propheten

Erlösung kommt im Islam nicht vor!


Abkehr von der Welt wäre falsch: das Ideal ist nicht der Mönch, sondern der Verheirate. Auch Asketen hatten meist eine Familie: Askese bedeutet oft hier skrupellose Beachtung der Reinheitsvorschriften. Der zum Islam gehörende Mensch ist ein Muslim.

    Muslim >>> مسلم >>> der (Gott-) Ergebene

Um Muslim zu werden muß man vor dem Imam ein Glaubensbekenntnis ablegen.

    Imam   >>>   إمام >>>   Führer, Vorbild, Lehrer, Vorbeter

 

Das Glaubensbekenntnis:

(Shahâda   >>>   شهادة )

أشهد أن لا إله إلا الله و أشهد أن محمد رسول الله
gesprochen:
asch-hadu allaa ilaaha illa-llahu wa asch-hadu anna muhammadan rasuuluhu llah
zu deutsch:
Ich bezeuge, daß es keinen Gott außer Allah gibt - und ich bezeuge, daß Muhammad Sein Diener und Sein Gesandter ist.

Hier noch eine sehr schöne Kalliographie des Glaubensbekenntnisses.

 

Das religiöse Gesetz (Schari'a   >>>   الشريعة ) gilt nur für Muslime. Nichtmuslime sind nur dann betroffen, wenn sie den Muslim an der Ausübung des religiösen Gesetzes hindern. Viele der Gesetze, des Koran entsprechen der Thora (Jüdisches Gesetz). Im Gesetz gibt es verschiedene Kriterien, das Verbotene, das Erlaubte, das Angeratene, das Gestattete und das Abgeratene. Daher gibt es verschiedene Bewertungen für Gottes Lohn bzw. Strafen. Es ist z.B. eine rituelle Waschung mit gestohlenem Wasser zwar verboten, aber trotzdem gültig.

 

Die fünf Grundpfeiler des Islam sind:

    1. Das Glaubensbekenntnis:


               (Shahâda   >>>   شهادةs

Kalligraphie: Galeere des Glaubens: in arabischer Schrift

    2. Das Gebet:

         (Salat   >>>   صلاة )

      1. bei Sonnenaufgang
      2. zur Mittagszeit
      3. am späten Nachmittag
      4. bei Sonnenuntergang
      5. nach Sonnenuntergang

    es wird streng auf den richtigen Termin geachtet. In Deutschland sind daher die jeweiligen Gebetszeiten von Region zu Region unterschiedlich.

     

    3. Die Abgabe

       (auch Armensteuer genannt /     (Zakat   >>>   زكاة )


      Die Abgabe, regelt die karitativen Verpflichtungen des Moslem. Jeder Gläubige ist verpflichtet, zwischen zweieinhalb und zehn Prozent, für Arme und Bedürftige abzugeben.
      Die Abgaben sind für
                1. die Einnehmer der Abgabe
                2. die Mittellosen
                3. die Bedürftigen
                4. solche, deren Herzen gewonnen werden soll (Mission):
                5. Sklaven, zum Freikauf aus der Sklaverei
                6. Schuldner
                7. Freiwillige im Heiligen Krieg, die keinen regulären Sold erhalten
                8. Reisenden, deren Reise religiösen Zwecken dient

     

    4. Das Fasten    im Monat Ramadan

         (Saum   >>>   صوم )

      Jeder erwachsene gesunde Muslim muß während des Ramadan von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang auf jegliche Nahrungsaufnahme, Getränke und den Genuß von Nikotin verzichten sowie sexuell enthaltsam sein. Kranke, Alte, kleine Kinder und schwangere Frauen sind ausdrücklich vom Fastengebot ausgenommen. Weil das islamische Jahr sich am Mondzyklus orientiert und nicht an der Sonne, beginnt der Ramadan im europäischen Kalender jedes Jahr elf Tage früher als im Vorjahr.

     

    5. die Pilgerreise  zur Ka´ba in Mekka

         (Haddsch   >>>   الحجّ )

      Ka´ba   >>>   ( الكعبة )     
      Mekka   >>>   ( مكة ) 
      Jeder Muslim hat die Verpflichtung, einmal in seinem Leben an der Pilgerfahrt nach Mekka teilzunehmen, um dort am zentralen Heiligtum, der Kaaba, Gott anzubeten. Gut zwei Monate nach Ende des Ramadan beginnt die Pilgerfahrt.

    Der gläubige (Muslim) wird auch als Mumin ( مؤمن ) bezeichnet. Der Islam ist nicht so stark zersplittert wie das Christentum. Dadurch, daß jeder Muslim an der Pilgerreise teilhaben soll ( bzw. muß) ist eine große Gemeinsamkeit der Muslime gegeben. Zu solcher Gemeinsamkeit ist das Christentum, bis heute leider nicht fähig. Trotzdem gibt es auch im Islam verschiedene Richtungen des Glaubens, die sich zu Teil blutig bekämpfen.

 

einige Links;
   http://home.t-online.de/home/dierssen.ulrich/islam.htm
   http://www.islam.de/
   http://www.payer.de/islam/islam.htm
   http://members.telering.at/islam/
   http://www.islam-today.com/
   http://www.degruyter.de/journals/islam/
   http://infolink-islam.de/

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