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Carl Ischer
© Evangelische Brüder-Unität
Herrnhuter Brüdergemeine

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Die Pilgerfahrt

arabisch: Haddsch ( الحجّ ) 

        Mina
 
 
Jamaraat
Muzdalifah
Arafat
 
Al Haram mit Kaaba
Zeltstadt Haram Beginn Umlauf Masaa
Kürzung
Der Berg Arafat
Muzdalifah Mina
Islamisches Opferfest

Bei dieser Karte können Sie durch anklicken der Namen genauere Kartenausschnitte von Google Maps ansehen. Unter der Karte sind Fotos der heiligen Stätten zu finden. Die sich neu öffnende Seite hat mitunter mehrere Fotos zum gleichen Ort.

Die Pilgerfahrt ist einer der fünf Grundpfeiler des Islam. Nach dem Koran ist jeder volljährige Muslim verpflichtet, wenigstens einmal in seinem Leben die Pilgerfahrt nach Mekka zu verrichten, sofern er dazu imstande ist und die Möglichkeit hierzu hat.

    In ihm sind deutliche Zeichen - die Stätte Abrahams. Und wer es betritt, ist sicher. Und der Menschen Pflicht gegenüber Allah ist die Pilgerfahrt zum Hause, wer da den Weg zu ihm machen kann. Wer aber ungläubig ist - wahrlich, Allah ist nicht auf die Welten angewiesen.
    (Sure 3, 97)

Während die männlichen Pilger allein reisen dürfen, dürfen das Frauen generell nur in männlicher Begleitung. Die weißen Gewänder, der Pilger bedeuten, daß hier alle Muslime gleich sind. Vier Wochen werden sie unterwegs sein und vorwiegend in Zelten schlafen. Die Pilgerfahrt selbst dauert nur sieben Tage. Bei der Pilgerfahrt wird der Muslim zu den Ursprüngen des Islam geführt. Die Pilger gelangen an die Stätten, an der nach der Islamischen Überlieferung Mohammad durch den Erzengel Gabriel den Koran empfangen hat. Im Jahre 632 nach Christi pilgerte auch der Prophet Mohammad nach Mekka. Die Riten, die er bei dieser Wallfahrt vollzogen hat, gelten als verbindlich für alle Pilger. Ziel der Pilgerfahrt ist in erster Linie die Kaaba, die nach islamischer Überlieferung von Abraham und seinem Sohn Ismael als Haus Gottes und der Menschen erbaut wurde.

    Und als Abraham von seinem Herrn durch Worte geprüft wurde und er diese vollbrachte, (da) sprach Er: „Ich werde dich zu einem Imam für die Menschen machen.“ Da bat Abraham: „Auch von meiner Nachkommenschaft.“ Er sprach: „Mein Versprechen erstreckt sich nicht auf die, die Unrecht tun.“
    Und als Wir das Haus zu einem Ort der Einkehr für die Menschen machten sowie zu einer Sicherheit (,sprachen Wir): „Nehmt euch die Stätte Abrahams zum Gebetsort.“ Und Wir haben Abraham und Ismael auferlegt: „Reinigt Mein Haus für die es Umkreisenden und (sich dorthin) Zurückziehenden, die Sich-Verneigenden und Sich-Niederwerfenden.“
    Und als Abraham sagte: „Mein Herr, mach dies zu einem sicheren Ort und gib Früchte den dort Wohnenden, wer von ihnen an Allah und den Jüngsten Tag glaubt“, sagte Er: „Auch den, der ungläubig ist, werde Ich für kurze Zeit versorgen, alsdann ihn ausliefern der Bestrafung des Feuers; und welch ein schlechtes Los ist das!“
    Und als Abraham mit Ismael die Grundmauern des Hauses errichtete (, sagte er): „Unser Herr, nimm von uns an; denn wahrlich, Du bist der Allhörende, der Allwissende.
    Und, unser Herr, mach uns Dir ergeben und aus unserer Nachkommenschaft eine Gemeinde, die Dir ergeben ist. Und zeige uns, wie wir Dich anbeten sollen und wende uns Deine Gnade wieder zu; denn wahrlich, Du bist der gnädig Sich-wieder-Zuwendende, der Barmherzige.
    Und, unser Herr, erwecke unter ihnen einen Gesandten aus ihrer Mitte, der ihnen Deine Worte verliest und sie das Buch und die Weisheit lehrt und sie läutert; denn wahrlich, Du bist der Allmächtige, der Allweise.“
    (Sure 2, 124 - 129)

Die Pilgerfahrt ist nur gültig, wenn die Pilger sich den Bedingungen des besonderen Weihezustandes (arabisch Ihram / إحرام ) unterwerfen und die obligatorischen Pilgerfahrtsrituale vollziehen. Die Pilgerfahrt beginnt am 7. Tag des Monats Dhul-Hiddscha ( ذو الحجة ) dem 12. Monat des islamischen Kalenders. Vor dem Betreten der heiligen Stadt Mekka muß der Pilger an bestimmten Treffpunkten (arabisch Miqat / ميقات )  seine Absicht bestätigen, die vorgeschriebene Pilgerfahrt zu vollziehen. Diese Absicht wird ebenfalls vor jeder rituellen Handlung während der Pilgerfahrt aufs neue bekundet. Schließlich versetzt sich der Pilger auch äußerlich in den Weihezustand, in dem er Waschungen und weitere Reinigungsriten (siehe Gebet) vollzieht, seine Kleider ablegt, zwei ungenähte weiße Tücher anlegt (eins um die Hüften und eins um die Schultern geschlungen) und zwei Gebetseinheiten verrichtet. Bis zum Ende der eigentlichen Pilgerfahrt hat der Pilger alle Handlungen zu vermeiden, die seinen Weihezustand gänzlich aufheben. In der Großen Moschee zu Mekka (arabisch AlHaram / الحرام), beginnt der Pilger mit dem siebenmaligen Umlauf um die Kaaba (arabisch Tawaf / طواف ). Die Kaaba befindet sich im Innenhof der Großen Moschee zu Mekka. Der Umlauf beginnt an dem in einer Ecke eingemauerten Schwarzen Stein und endet auch dort. Nach dem Umlauf um die Kaaba verrichtet der Pilger zwei Gebetseinheiten an der Stätte Abrahams. Nach den Gebetseinheiten beginnt das Streben bzw. Eilen (arabisch Sa'y / سعى ) Der Pilger begibt sich hierzu in eine Art Korridor, den man zwischen den beiden Hügeln Safa ( الصفا ) und Marwah ( مروة ) erbaut hat. Der Abstand zwischen beiden Hügeln beträgt ca. 450 Meter. Damit recht viele Pilger gleichzeitig diese Strecke laufen können, hat man drei Korridore übereinander gebaut (=3 Stockwerke). Damit man sich die Sorgen der Hagar bewusst werden kann ist die ehemals tiefste Stelle im Gelände mit grünen Säulen markiert. An dieser Stelle ist die höchte Eile geboten. Dieser Weg wird siebenmal zurück gelegt. Man beginnt beim Hügel Saffa und enden auch da.

    Wahrlich, As-Safa und Al-Marwa gehören zu den Kultstätten Allahs; und wer zu dem Hause pilgert oder die 'Umra vollzieht, für den ist es kein Vergehen, wenn er zwischen beiden hin- und herschreitet. Und wenn einer freiwillig Gutes tut, so ist Allah Erkenntlich, Allwissend.
    (Sure 2, 158)

Nach dem Sa'y werden die Fingernägel geschnitten oder das Haar gekürzt (arabisch Taqsir / تقصير ). Es wird empfohlen, beides zu tun. Danach ist der Weihezustand teilweise aufgehoben. Am 8. Tag des Monats Dhul-Hiddscha versetzen sich die Pilger von neuem in den Weihezustand und ziehen in Gruppen zu dem etwa fünfundzwanzig Kilometer von Mekka entfernten Berge Arafat ( عرفات ). Am 9. Dhul-Hiddscha müssen sie sich vom Mittag bis zum Sonnenuntergang auf dem Hügel Arafat aufhalten. Nach Sonnenuntergang verlassen die Pilger diesen Ort wieder und ziehen nach Muzdalifah ( مزدلفة ), wo sie bis zum Sonnenaufgang des 10. Dhul-Hiddscha verweilen. In Muzdalifah sammeln die Pilger, 49 bzw. 70 Steinchen. Nach dem kurzen Aufenthalt in Muzdalifah setzen die Pilger ihre Wanderung fort, so daß sie nach Sonnenaufgang die Brücke Jamaraat ( جسرالجمرات ) erreichen. Dort steinigen sie symbolisch den Satan, indem sie 7 Steinchen auf insgesamt drei Felsen bzw. Säulen werfen. Früher waren es nur drei Säulen, welche von allen Seiten beworfen wurden. Dies führte in der Vergangenheit immer wieder zu Unfällen, weil Steine statt der Säulen die gegenüber stehenden Gläubigen trafen. Deshalb haben die saudischen Behörden die Säulen großflächig umkleidet, damit diese Unfälle vermieden werden. Diese sybolische Steinigung wird Ramiy-al-Dschamaraat ( رمي الجمرة ) genannt.

Danach werden die Opfertiere geschlachtet. Dieses Opferfest (arabisch Id-ul-Adha / عيد الأضحى ) erinnert an das Opfer Abrahams.

    Und Wir lösten ihn durch ein großes Schlachttier aus.
    (Sure 37, 107)

    Und als Abraham von seinem Herrn durch Worte geprüft wurde und er diese vollbrachte, (da) sprach Er: „Ich werde dich zu einem Imam für die Menschen machen.“ Da bat Abraham: „Auch von meiner Nachkommenschaft.“ Er sprach: „Mein Versprechen erstreckt sich nicht auf die, die Unrecht tun.“
    (Sure 2, 124)

    siehe auch 1. Mose 22. Kapitel

Am 10. des Monats Dhul-Hiddscha wird dieses islamische Opferfest begangen. Im Anschluß daran wird das Haar geschoren bzw. gestutzt und der Weihezustand ist wiederum teilweise aufgehoben. Nun begeben sich die Pilger erneut nach Mekka, vollziehen einen weiteren siebenmaligen Rundlauf um die Kaaba und verrichten zwei Gebetseinheiten. Nun wird der Lauf zwischen Safa und Marwah wiederholt. Danach wird ein Abschlußumlauf um die Kaaba verrichtet, an dem sich zwei Gebetseinheiten anschließen. Die Pilger kehren noch am 10. Dhul-Hiddscha nach Mina zurück, wo sie die Nacht des 10. und 11. Dhul-Hiddscha verbringen müssen. Am 11. und 12. Tag haben sie jeweils 7 Steinchen auf die anderen zwei Säulen zu werfen. Damit ist die vorgeschriebene Pflichtwallfahrt beendet. Wer freiwillig auch am 13. Tag noch in Mina verweilt, muß den Steinigungsritus noch einmal wiederholen. Die Pilger bleiben üblicherweise noch ein paar Tage in Mekka und nutzen diese Gelegenheit zu weiterer Andacht und zu Diskussionen über die Angelegenheiten der Moslems der Welt.

Interesande Seiten und Quelle:
http://www.naseej.com/islamic/hajj/mnasek.html
http://www.saudinf.com/
http://www.teblig.de/
http://www.enfal.de/grundlag.htm
http://tarjim.ajeeb.com/ajeeb/default.asp?lang=1
 

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