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Carl Ischer
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Die Zarathustra
Parsismus

Zarathustra
Die Lehre Zarathustras hat mehrere Jahrhunderte lang die ethische Richtlinie im großpersischen Reich bestimmt. und ist heute kaum bekannt. Diese Religion wurde um 1200 v.Chr. von Zoroaster (Zarathustra) begründete. In Persien war sie, zur Zeit der Achämeniden bis zur Eroberung durch arabische Stämme. vorherrschende Religion. Es gibt zur Zeit nur noch ca. 200.000 Anhänger Zarathustras. Die meisten Zarathustra-Anhänger, etwa 100.000, leben als Parsen in Indien. Die Parsen sind die Nachkommen der persischen Zarathustrier, die vor allem im 9. Jahrhundert wegen Repressalien durch die Moslems von Persien aus nach Indien auswanderten. In Deutschland ist Zarathustra weitgehend unbekannt. Nach der dualistischen Lehre des Zoroaster beherrschen zwei Urwesen die Welt, der Ahura Mazda als Prinzip des lichten und guten und der Ahriman als Prinzip des dunklen und bösen. Alle Lebewesen gehören entweder der einen oder der anderen Seite an, einzig dem Menschen obliegt es, sich für eine der Parteien zu entscheiden. Die Lehre ist in der heiligen Schrift "Awesta" festgehalten. Mit der Zeit ist zu der ursprünglichen Lehre noch die Erwartung eines Erretters hinzugetreten, der zum Jüngsten Gericht erscheinen soll. Das Erscheinen Sauschjants wird 3.000 Jahre nach Zarathustra erwartet. Die vier Elemente (Feuer, Wasser, Erde und Luft) sind den Parsen heilig und dürfen nicht verunreinigt werden. Die Toten werden deshalb auf Roste in die Türme des Schweigens gelegt und von den Vögeln verzehrt. Am bekanntesten sind die Türme des Schweigens in Bombay. Dort lebt auch die größte Parsengemeinde Indiens. Ein wichtiges Heiligtum ist Tschak tschak, eine lautmalerische Umschreibung des in dem Höhlenheiligtum von der Decke tropfenden Wassers. Der Kalender der Zoroastrianer rechnet 12 Monate von je 30 Tage sowie fünf Ergänzungstage. Nach der Überlieferung ist ,,Faravahar" (siehe oben) ein Symbol unseres Geistes, der bereits vor unserer Geburt existierte und auch nach unserem Tod weiter existiert. In der Lehre Zarathustras wurde im Gegensatz zu anderen Religionen Sklavenhaltung abgelehnt. Deshalb wurde auch Persepolis im Unterschied zu anderen Großbauten des Altertums ohne Sklavenarbeit erbaut. Trägheit, Faulheit und das Leben auf Kosten anderer wurde im höchsten Masse verachtet, und jeder war verpflichtet, durch möglichst eigene Arbeit und Mühen seinen Lebensunterhalt zu bestreiten. Götzen- sowie Steinverehrung und Gotteshäuser aus Lehm oder Stein waren in Altpersien nicht üblich. Gott kann, nach Ansicht der Zoroastrianer, allenfalls in den Herzen oder im Geiste des Menschen wohnen, aber nicht in den von Menschen geschaffenen Bauten. Das Licht bzw. das Feuer nimmt in der Philosophie Zarathustras den höchsten Stellenwert ein. Es wurde als das Symbol für Gott gewählt, da es der sauberste Gegenstand auf unserer Erde ist, und durch nichts verunreinigt werden kann. Deshalb werden die Anhänger Zarathustras aus Unwissenheit oder Bosheit oft als Feueranbeter betrachtet oder beschimpft. Dies geschieht sogar von Religionen, die selbst dieses Symbol für ihren Gott übernahmen. Blutopfer haben in der Philosophie Zarathustras keinen Platz und waren sogar ausdrücklich verboten.

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