Religions Informationen
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Carl Ischer
© Evangelische Brüder-Unität
Herrnhuter Brüdergemeine

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   chrstl. Denomination
    mormonitische Kirchen
       Mormonen

Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage
The Church of Jesus Christ of Latter-day Saints

volkstümlich:

Mormonen

Nachdem Ende März 1830 die das Buch Mormon vorlag, wurde schließlich am 6. April 1830, in Fayette New York (USA) die „Kirche Jesu Christi, der Heiligen der Letzten Tage“ gegründet und ein Tempel errichtet. Joseph Smith jr. war erster Prophet und Präsident. Kurz darauf zogen er und eine kleine Gruppe seiner Anhänger nach Kirtland, Ohio, wo der dynamische Geistliche, Sidney Rigdon, und einige seiner Gefolgsleute sich der noch jungen Kirche anschlossen. 1833 bis 1836 wurde ein Tempel in Kirtland erbaut und es wuchs eine religiösen und sozialen Gemeinschaft heran. 1831 besuchte Joseph Smith jr. Mit einigen Missionaren Independence im Bezirk Jackson, Missouri, Hier war Joseph Smith jr. so angetan, dass er diese Stadt als das neue Jerusalem ausrief. Hier sollte nach seiner Sicht der neue Tempel errichtet werden. Dafür ließ er auch sogleich einen Grundstück abstecken (Temple Lot). Was später durch die Kirche Christi erworben wurde.
Joseph Smith jr. sah hier das Zentrum von Gottes Königreich auf Erden (Zion) und ließ sich hier nieder. Die anderen, schon vorher dort siedelnden Einwohner betrachteten diesen religiösen Eiferer mit Skepsis. Schließlich wurden die Spannungen zwischen den Kirchenmitgliedern und den anderen Bewohnern von Independence so groß, dass die Menschen von Independence, 1839 die Kirchenmitglieder aus ihrer Stadt vertrieben. Selbst im Staate Missouri waren sie nicht mehr gern gesehen. Somit waren die Gläubigen gezwungen weiter zu ziehen. Im selben Jahr gründeten die Mitglieder der Kirche die Stadt Nauvoo in Illinois, an den Ufern des Mississippi, welche sie als die „schöne Stadt“ bezeichneten. Interne Unstimmigkeiten und Konflikte mit den umliegenden Städten nahmen zu, als Nauvoo durch Zuzüge einen starken Bevölkerungszuwachs erreichte. Die Kirchenmitglieder bildeten in dieser Stadt die Bevölkerungsmehrheit. Deshalb konnte Joseph Smith sehr frei agieren. Als er schließlich eine Druckerei verwüsten ließ, weil diese kritisch über ihn berichtete wurde er vom Staat Illinois inhaftiert. Dies war wohl auch der Versuch ihn als Präsidentschaftskandidat zu schützen. Trotzdem brach am 27. Juni 1844 die durch die Ereignisse aufgebrachte Menge in das Untersuchungsgefängnis von Carthage, Illinois ein und überwältigten die Wärter und töteten Joseph Smith und seinen Bruder Hyrum Smith. Dies traf die Kirche völlig unwerwartet. Der Sohn von Joseph Smith war erst 12 Jahre alt und somit als Nachfolger nicht präsent. Die Kirche befand sich somit in einem desolaten Zustand und teilte sich durch Streitigkeiten hervorgerufen in verschiedene Gruppen auf. Die Mehrheit der Gläubigen schloss sich aber Brigham Young an und wanderten mit ihm am 24. Juli 1847 in die Felsengebirge des Westens aus. Viele Gemeinden blieben zunächst selbständig. Aus einigen dieser Splittergruppen entstand schließlich 1860 die Reorganisierte KIRCHE JESU CHRISTI der Heiligen der letzten Tage, deren erster Präsident Joseph Smith III der Sohn Joseph Smith jr. war. Auch die Church of Christ wurde erst später aus solchen Splittergruppen gegründet.
In der Ebene des Großen Salzsees entstand in den folgenden Jahren ein großes Gemeinwesen und Zentrum dieser Kirche. Konflikte mit der Regierung bildeten damals vor allem die praktizierte Polygamie. Heute wird diese nur noch in Ausnahmefällen praktiziert. Der Sitz der Kirchenleitung ist in Salt Lake City. Die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage begann sehr bald eine weltweite Mission. In Deutschland wurden bereits 1843 die ersten kleinen Gemeinden gegründet. Der erste Gemeindesaal der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage wurde 1929 in Selbongen Ostpreußen gebaut. Diese Gemeinde hatte nach der Vertreibung der Deutschen zunächst weiterbestehen können. Allerdings hat die intolerante Haltung der polnischen Öffentlichkeit; in Polen wurde den verbliebenen Deutschen (auch den anderen Nationen) ihre Sprache verboten (man wollte das Gebiet mit Macht polonisieren) dieser Gemeinde schwer geschadet. Die Gläubigen wurden gezwungen polnisch zu sprechen. Dies ging hin bis zu Gefängnisstrafen! Diese rigorose Haltung der polnischen Regierung und Öffentlichkeit ging schließlich so weit, dass der Gottesdienst in der „amerikanischen“ Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage in Selbongen, was inzwischen Zelwagi genannt wurde, verboten wurden. Die Gläubigen verließen daraufhin ihre Heimat Richtung Westen. Konnten sich die Gläubigen aller Konfessionen dereinst in Ostpreußen frei versammeln, so war das nach dem Krieg nicht mehr möglich, da nicht katholische Religionen sehr stark eingeschränkt wurden. Seit 1980 leben nun keine Gläubigen dieser Kirche in diesem so historischen Ort. Die kleine Kapelle am Ort wurde inzwischen allerdings sehr schön durch Gelder der Kirche saniert. Die Kirche hat auch schon Weihnachtsgeschenke an die neuen Einwohner des Ortes verteilt. Seit 1961 ist die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage in Polen offiziell zugelassen. Daher kann die Kirche diese Kapelle auch für kirchliche Aktionen weiter verwenden. Heute gibt es in Deutschland ca. 38 000 und weltweit ca. 13 800 000 Mitglieder. Vieles in dieser Kirche findet in den Tempeln statt. Die DDR erlaubte einen solchen Tempel in Freiberg/ Sachsen (Weihe 1985) zu bauen. Der Tempel wird von den Gläubigen als Haus des Herrn und heilig dem Herrn betrachtet. Diese Kirche besitzt nach eigener Einschätzung alle „Schlüssel“ und Vollmachten, das Reich Gottes auf Erden zu erbauen. Folglich sind alle übrigen Christen den Mitgliedern der Die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage nicht gleich. So gesehen sind sie sogar eigentlich verloren. Die Träger des aaronitischen Priestertums sind Diakon, Lehrer und Priester. Sie sind für Predigt, Unterweisung, Taufe und Abendmahl verantwortlich. Das höhere oder melchisedekische Priestertum sind Apostel, Patriarch oder Evangelist, Hohepriester, Siebziger und Ältester. Diese sind ermächtigt alle Segnungen und Verordnungen der Kirche vorzunehmen. An der Spitze steht als „Mundstück Gottes“ bzw. Prophet, als der Präsident. Der heutige Präsident ist seit dem 27. Januar 2008 Thomas Spencer Monson, seine Ratgeber sind Henry B. Eyring und der Dieter F. Uchtdorf. Taufe und Handauflegung, zur Spendung des Heiligen Geistes, werden sowohl an lebenden, wie auch an Toten, dann über Stellvertreter durchgeführt. Zum betreten des Tempels ist ein Tempelschein und spezielle Kleidung erforderlich. Fußwaschung wird bei den Oberen der Kirche durchgeführt.
Anmerkung: Jesus wusch seinen Jüngern die Füße nicht umgedreht.
Neben der Bibel gibt es in dieser Kirche noch das Buch Mormon, die Kinderhook-Platten, die Köstliche Perle und weitere als Schriften des Glaubens. Man geht davon aus, dass Gott sich zu jeder Zeit mitteilt und somit die Bibel nicht als endgültig abgeschlossene Offenbarung Gottes angesehen werden kann.

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Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage
The Church of Jesus Christ of Latter-Day Saints
Namenssuche im historischen Ahnenregister der Mormonen
Mormon Channel

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